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Bierriese Radeberger will weiter zukaufen

FRANKFURT (awp international) – Der grösste deutsche Braukonzern Radeberger will weiterhin Brauereien zukaufen. Im Konzentrationsprozess der Branche tue man gut daran, auch im Jahr 2020 noch unter den ersten drei Anbietern im Markt zu sein, sagte der Vorstandschef des zum Oetker-Konzern gehörenden Unternehmens, Albert Christmann, am Donnerstag in Frankfurt. Dabei helfe es aber nur, starke Marken zuzukaufen. Ein starkes Wachstum mit den eigenen Marken sei in dem schrumpfenden und hart umkämpften Biermarkt kaum möglich. Er nannte keine konkreten Übernahmekandidaten.
Christmann revidierte gleichzeitig frühere Ankündigungen, dass man in absehbarer Zeit einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent erreichen werde. Mit rund 15 Prozent sieht sich Radeberger trotz Mengenverlusten im vergangenen Jahr immer noch als Marktführer in Deutschland. Das Unternehmen mit rund 4800 Mitarbeitern braut unter anderem Biere der Marken Jever, DAB, Schöfferhofer und Tucher und hat im vergangenen Jahr die Bio-Limonade Bionade zugekauft.
Der Radeberger-Chef verteidigte erneut den Verzicht auf den eigentlich schon beschlossenen Umzug der Frankfurter Binding-Brauerei ins benachbarte Bad Vilbel. Die Investition im dreistelligen Millionenbereich sei wegen der Wirtschaftskrise zu riskant erschienen und hätte die Handlungsfähigkeit der Gruppe eingeschränkt, sagte Christmann.
Die Gespräche mit der Stadt Frankfurt über die Fortentwicklung des Betriebsgeländes im Stadtteil Sachsenhausen verliefen konstruktiv, sagte der Brauerei-Manager. Die Verhandlungen sollten zu einer einvernehmlichen Lösung insbesondere in Lärmfragen führen, wenn in der Nachbarschaft der Brauerei weitere Wohnhäuser gebaut werden. Radeberger will vor allem in neue Abfüll- und Verpackungsanlagen investieren./ceb/DP/he

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