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BKW 2011: Umsatz stabil erwartet – Keine Sofortmassnahmen für Mühleberg

Zürich (awp) – Der Energiekonzern BKW rechnet im Jahr 2011 mit einem Umsatz im Bereich des Vorjahres. EBITDA und Reingewinn sollen ebenfalls im Rahmen des Vorjahres liegen, bereinigt um den Sondereffekt für die Auflösung der Rückstellung für belastende Verträge für die Energiebeschaffung von Partnerwerken im Jahr 2010, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Der Ausblick berücksichtigt die Einflüsse des Unglücks in Japan allerdings nicht. Aufgrund der ersten Einschätzungen der Geschehnisse in Japan seien aus heutiger Sicht keine betrieblichen Sofortmassnahmen für das Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) erforderlich, hiess es weiter.
Es sei klar, dass sich die Geschehnisse in Japan stark auf die künftige der Energiepolitik auswirken würden, schreibt BKW weiter. Bezüglich Erdbebensicherheit wurden die Berechnungen für Mühleberg auf das grösste bekannte Erdbeben in der Schweiz, das Beben von Basel vor rund 600 Jahren, ausgelegt.
BKW werde diese Parameter aufgrund der Erkenntnisse aus Japan in den kommenden Wochen hinterfragen, so das Unternehmen. Diese Haltung gelte auch für die Planung der Ersatzkernkraftwerke. Die weitere Beurteilung der Gesuche sei sinnvollerweise sistiert. Die neuen Erkenntnisse sollen in einem Gesamtzusammenhang beurteilt werden. BKW werde aktiv zur Weiterentwicklung und Umsetzung einer möglichst sicheren und umweltschonenden Stromversorgung beitragen.
Auch jenseits möglicher Folgen des Japan-Unglücks rechnet BKW mit einem schwierigen Umfeld mit weiterhin tiefen Energiepreisen auf den internationalen Märkten. Die regulatorischen Vorgaben sowie die Aufwendungen für strategische Projekte – insbesondere für den Ausbau der Produktion – sollen das operative Ergebnis auch im laufenden Jahr belasten. Das Ergebnis sei entsprechend abhängig von der Entwicklung der Energiepreise, des regulatorischen Umfeldes und der Finanzmärkte, so BKW.
Ein Entscheid der Elektrizitätskommission (ElCom) zu den Verteilnetzen und der Energie ist noch ausstehend. Das Unternehmen kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehen, wie das Ergebnis der Gruppe beeifnlusst wird. Eine Anwendung vergleichbarer Massstäbe wie bei der Netzebene 1 könne im Verteilnetz zu einem negativen Einfluss in zweistelliger Millionenhöhe führen, hiess es.
cc/ps/ra

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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