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BMW mit profitablem Wachstum im ersten Quartal (Zus)

MÜNCHEN (awp international) – Der Münchener Autobauer BMW hat im ersten Quartal von der weltweit gestiegenen Autonachfrage profitiert und Absatz, Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum gesteigert. Mit Blick auf das laufende Jahr äusserte sich BMW-Chef Norbert Reithofer nun optimistischer: “Wir rechnen auch im weiteren Jahresverlauf mit einer dynamischen Ergebnisentwicklung”, sagte Reithofer am Mittwoch in München. Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen ein weiter steigendes Ergebnis.
Die BMW-Aktien starteten mit einem Aufschlag von fast zwei Prozent in den Handel und hielten sich im weiteren Tagesverlauf in einem eher schwachen Markt im Plus. In ersten Reaktionen hoben Händler vor allem den Gewinn hervor, der die Erwartungen übertroffen habe. BMW habe insgesamt “starke Quartalszahlen” vorgelegt, schrieb Cheuvreux-Analyst Alexander Neuberger in einer Studie. Ein weiterer Analyst verwies darauf, dass BMW selbst das erste Quartal als das voraussichtlich schwächste bezeichnet hatte. Das mache Mut für den weiteren Jahresverlauf.
ÜBERSCHUSS STEIGT DEUTLICH
In den ersten drei Monaten des Jahres wuchs der Überschuss auf 324 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 152 Millionen Euro angefallen war. Die Erlöse kletterten um gut acht Prozent auf 12,44 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde auf 449 Millionen Euro beziffert, nach einem Fehlbetrag von 55 Millionen Euro im Vorjahr. Damit erzielte die Gruppe insgesamt eine EBIT-Marge von 3,6 Prozent. Die Motorräder wiesen dabei die höchste Marge auf, gefolgt von den Finanzdienstleistungen. Bei den Autos betrug die EBIT-Marge 2,7 Prozent.
Bis zum Jahr 2012 hat sich der Konzern vorgenommen, die EBIT-Marge im Autogeschäft auf acht bis zehn Prozent zu steigern. Dieses Ziel sei nur zu erreichen, wenn das Ziel von über 1,6 Millionen verkauften Fahrzeugen überschritten werde, betonte Finanzvorstand Friedrich Eichiner. Im laufenden Jahr will sich der Konzern diesen Zielen nähern: So sollen 1,3 Millionen Fahrzeuge verkauft und das Ergebnis des Vorjahres deutlich übertroffen werden. Wegen der Branchenkrise hatte BMW 2009 einen Rückgang beim Nettoergebnis auf 210 Millionen Euro verzeichnet. Für die Autosparte kündigte das Unternehmen im laufenden Jahr eine EBIT-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich an.
ÜBERPRÜFUNG DES AUSBLICKS NACH DEM ZWEITEN QUARTAL
“Die Märkte erholen sich mit dem Auslaufen der weltweiten Wirtschaftskrise offenbar schneller als allgemein angenommen”, sagte BMW-Chef Reithofer. Trotzdem bleibe BMW zunächst noch vorsichtig. Die Risiken bezüglich der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung seien nicht von der Hand zu weisen, sagte Finanzvorstand Eichiner. Die Vorstände versprachen eine konkretere Jahresprognose nach dem zweiten Quartal. In Griechenland sei derzeit eine klare Marktschwäche zu spüren, die sich aber nicht signifikant auf den Erfolg von BMW auswirken werde. “Den Griechenlandeffekt dürften die übrigen Länder ausgleichen”, sagte Eichiner. In Spanien und Portugal sehe man dagegen im Vergleich zum schwachen Vorjahr eine weitere Markterholung.
Im ersten Quartal hat besonders die Autosparte im Vergleich zum Vorjahr und auch zum Vorquartal deutliche Fortschritte gemacht. Das EBIT verbesserte sich auf 291 Millionen Euro, nach einem Minus von 251 Millionen Euro im Vorjahr und 93 Millionen Euro im Schlussquartal 2009. Der Absatz legte um knapp 14 Prozent auf 315.600 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce zu. Dabei kamen die stärksten Wachstumsimpulse aus China, wo sich der Absatz verdoppelte. Der China-Anteil an den weltweiten Verkäufen stieg auf über zwölf Prozent.
Im April sieht BMW bislang das gleiche Wachstumstempo wie im ersten Quartal. Die China-Verkäufe wurden erneut verdoppelt, weltweit erwartet BMW-Chef Reithofer ein Absatzplus auf dem Niveau des ersten Quartals. Einen weiteren Wachstumsschub erhoffen sich die Münchener vor allem von der neuen Generation des als Geschäftswagens beliebten 5ers. Die Limousine wurde Ende März in den Markt eingeführt, im September folgt mit dem Touring die Kombi-Version./dct/gr/zb

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