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BÖRSENÜBERBLICK INTERNATIONAL

FRANKFURT (awp international)
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AKTIEN
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DEUTSCHLAND: – SCHWÄCHER ERWARTET – Belastet von schwächeren Vorgaben dürfte
der Dax am Freitag im Minus eröffnen. Finspreads taxierte den deutschen
Leitindex am Morgen um 0,46 Prozent tiefer bei 6.223 Punkten, nachdem er am
Vortag noch den vierten Handelstag in Folge mit Gewinnen beendet hatte. Händler
sprachen von einer anhaltenden Sorge um die Schuldenkrise und dass die strikten
Sparpläne das Wirtschaftswachstum in Europa beeinträchtigen könnten. Die
Vorgaben sind ebenfalls negativ: Sowohl die Wall Street als auch die Börse in
Tokio verbuchten Verluste. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial
büsste seit dem Xetra-Handelsschluss vom Donnerstag 0,72 Prozent ein. Die Agenda
ist mit Zahlen wie etwa von EADS und Roth & Rau vergleichsweise spärlich
bestückt. Am Nachmittag dürften noch US-Konjunkturdaten das Marktgeschehen
beeinflussen.
USA: – VERLUSTE – Glanzlose Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und verhaltene
Unternehmensprognosen haben die US-Börsen am Donnerstag im Minus schliessen
lassen. Ein Börsianer verwies darauf, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt in den
USA zwar verbessere, aber eben nicht schnell genug. Die Lage bleibe instabil,
was Konsumenten zurückhaltend bleiben lasse. Die Zahl der Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche war in etwa wie erwartet gesunken,
eine positive Überraschung war ausgeblieben. Zudem waren im April in den USA die
Preise für Importgüter etwas stärker als erwartet gestiegen.
JAPAN: – ERNEUT SCHWÄCHER – In Japan tendierte die Börse am Morgen erneut
schwächer. Sorgen, dass die strikten Sparpakete der angeschlagenen
Eurozonen-Mitglieder das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnten, belastete
die Märkte.
DAX 6.251,97 +1,11%
XDAX 6.211,48 -0,04%
EuroSTOXX 50 2.764,05 -0,01%
Stoxx50 2.513,21 +0,28%
DJIA 10.782,95 -1,05%
S&P 500 1.157,43 -1,22%
NASDAQ 100 1.945,52 -1,52%
Nikkei 10.518,13 -0,96 (7:15 Uhr)
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ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
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RENTEN: – GUT BEHAUPTET ERWARTET – Der deutsche Rentenmarkt dürfte am Freitag
aus Sicht von Experten gut behauptet in den Handel starten. Gründe seien
schwächere Aktienmärkte und anhaltender Unmut über die Schuldensituation
innerhalb der Eurozone, heisst es im Morgenkommentar der HSH Nordbank. Der
schwächere Euro belaste allerdings. Angesichts des europäischen “Brückentages”
sei mit einem unterdurchschnittlichen Umsatz zu rechnen. Erst am Nachmittag,
wenn US-Konjunkturdaten wie die Einzelhandelsumsätze auf der Agenda stehen,
sollte sich der Handel etwas beleben. Wichtige Marken beim richtungsweisenden
Bund-Future seien die Unterstützung bei rund 125,50 Punkten sowie der
Widerstand bei 126,10 Punkten.
Bund-Future 126,10 0,43%
T-Note-Future 119,05 0,16%
T-Bond-Future 120,84 0,26%
DEVISEN: – SEITWÄRTS – Nachdem der Kurs des Euro bereits am Vortag erneut unter
Druck geraten war, tendierte er am Freitagmorgen seitwärts. Die
Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,2544 US-Dollar. Experten zufolge sind vor
allem Sorgen um das Wirtschaftswachstum in Europa der Auslöser für die negative
Entwicklung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am
Donnerstagmittag auf 1,2587 (Mittwoch: 1,2686) Dollar festgesetzt. Der Dollar
kostete damit 0,7945 (0,7883) Euro.
(Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD 1,2539 +0,12%
USD/Yen 92,90 +0,20%
Euro/Yen 116,51 +0,36%
ROHÖL – TIEFER – Der US-Ölpreis ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit drei
Monaten gesunken. Händler begründeten den zeitweisen Rutsch unter die Marke von
74 US-Dollar mit der Sorge vor einer abgeschwächten Nachfrage. Am Vorabend
hatten glanzlose Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und verhaltene Unternehmensprognosen
die US-Börsen in die Verlustzone gedrückt. Händler verwiesen darauf, dass sich
die Lage am Arbeitsmarkt zwar verbessere, aber eben nicht schnell genug. Die
Lage bleibe instabil, so dass Konsumenten weiter zurückhaltend blieben. Eine
gedämpfte Erholung dürfte auch den Ölverbrauch bremsen, hiess es.
WTI (NYMEX) 74,08 -0,32 USD (7:15 Uhr)
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PRESSESCHAU
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– Deutsche Bank startet Verkaufsprozess für BHF-Bank; HB, S. 31
– EU testet Geldtransfer nach Griechenland; HB, S. 12
– Opel braucht 1,1 Milliarden Euro Bürgschaften; HB, S. 3
– Deutschland soll als Vorbild Europa aus der Krise führen; Interview mit
EZB-Chef Trichet; HB, S. 1, 26
– Deutsche Bahn kalkuliert mit Gewinnverdoppelung bei Arriva; FTD, S. 3
– Pfleiderer will Entlastung von Ex-Chef Hopperdietzel verschieben; FTD, S. 2
– Prudential will Konditionen für geplante Kapitalerhöhung bald veröffentlichen;
WSJ, S. 21
– RBS stürzt sich in riskante Geschäfte; WSJ, S. 21
– Euro-Schutzschirm reicht zur Abwehr aus – Interview mit Staatssekretär
Kampeter, ‘BöZ’, S. 7
– Kostenschub kommt noch, Gespräch mit United-Internet-Chef Dommermuth, ‘BöZ’,
S. 11
– “Das dümmliche Gerede der Politiker macht alles noch schlimmer”, Gespräch mit
– Bayern prüft Milliardenforderung gegen Kärnten wegen Hypo Alpe Adria; SZ;
Onlineausgabe
– Ifo-Chef Sinn kritisiert Euro-Rettungsschirm; Interview; SZ, S. 19
– Lammert sieht kein Problem in EU-Haushaltskontrolle; Frankfurter Rundschau
/rum

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