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BÖRSENÜBERBLICK INTERNATIONAL

FRANKFURT (awp international) –
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AKTIEN
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DEUTSCHLAND: – LEICHTER – Ein neuerlicher Rücksetzer an der Wall Street dürfte
den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag zunächst belasten. Finspreads taxierte
den Dax am Morgen 0,49 Prozent tiefer bei 5.730 Punkten, nachdem sich der
Leitindex am Vortag noch um 1,55 Prozent erholt hatte. Der Dax schloss dabei
aber deutlich unter seinem Tageshoch und auch der zeitweise zurückeroberten
200-Tage-Linie. Die US-Vorgaben lassen nun weitere Abgaben erwarten. Erneut in
den Vordergrund getretene Sorgen um die Schuldenkrise der Eurozone setzten den
Leitindex Dow Jones vor allem im späten Geschäft unter Druck und liessen ihn
erstmals seit Februar wieder unter der Marke von 10.000 Punkten aus dem Handel
gehen. Der Future auf den US-Leitindex sank seit dem Xetra-Schluss vom Mittwoch
um 0,59 Prozent. Etwas stützend könnten aber Kursgewinne im Nikkei-225-Index
wirken. Unternehmensseitig richten sich die Anlegerblicke insbesondere auf die
Hauptversammlung der Deutschen Bank, wo hitzige Debatten über das Verhalten in
der Finanzkrise erwartet werden. Am Nachmittag stehen noch Daten zum US-BIP auf
der Agenda.
USA: – LEICHTER – Der Dow-Jones-Index hat am Mittwoch nachgegeben und erstmals
seit Februar 2010 wieder unter 10.000 Punkten geschlossen. Die Sorgen um die
hohen Staatsschulden einiger südeuropäischer Länder hielten an, sagten Börsianer
mit Blick auf den Euro, der im späten Handel erneut unter Druck geraten war.
Einem Bericht der “Financial Times” zufolge überdenkt China derzeit sein
Engagement in europäischen Staatsanleihen. Grund dafür seien Befürchtungen, dass
sich die Defizite in Ländern wie Griechenland oder Portugal ausdehnen könnten.
Gedämpft wurde das Minus im Leitindex jedoch durch positive Konjunkturdaten. So
sind in den Vereinigten Staaten die Auftragseingänge für langlebige Güter im
April überraschend stark gestiegen. Zudem haben die Verkäufe neuer Häuser in
diesem Monat deutlich zugelegt.
JAPAN: – FREUNDLICH – Der Nikkei-225 stand eine dreiviertelstunde vor
Handelsende mit 0,81 Prozent im Plus. Deckungskäufe stützen laut Händler.
DAX 5.758,02 +1,55%
XDAX 5.694,08 -0,93%
EuroSTOXX 50 2.530,34 +1,68%
Stoxx50 2.328,71 +1,91%
DJIA 9.974,45 -0,69%
S&P 500 1.067,95 -0,57%
NASDAQ 100 1.796,47 -1,06%
Nikkei 9.600,24 +0,81%
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ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
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RENTEN: – LEICHTER – Den deutschen Rentenmarkt erwarten Experten auch am
Donnerstag mit Kursverlusten. Der Bund Future sollte vor dem Hintergrund
leichterer US-Staatsanleihen und freundlicher Aktiennotierungen in Asien seine
Terrainverluste fortsetzen, heisst es im Morgenkommentar der HSH Nordbank. Auch
die Stabilisierung des Euro zum US-Dollar dürfte für Druck sorgen. Wichtige
Konjunkturdaten stünden unterdessen nicht auf der Agenda, so dass Meldungen
“rund um die Überschuldung” das Geschehen prägen dürften. Die
Schwankungsanfälligkeit dürfte überdurchschnittlich bleiben. Unterstützung
bestehe beim richtungsweisenden Bund-Future bei 128,08/24 und etwa 128,50
Punkten sowie bei 128,60 Punkten. Widerstandsmarken sehen die Experten bei knapp
129 und bei 129,50 Punkten.
Bund-Future 128,88 -0,25%
T-Note-Future 121,14 -0,01%
T-Bond-Future 124,34 -0,10%
DEVISEN: – HÖHER – Der Euro hat sich am Morgen im asiatischen Handel
stabilisiert. Nach der Rückeroberung der Marke von 1,22 US-Dollar je Euro strebt
die Gemeinschaftswährung aktuell Richtung 1,23 Dollar. Am Mittwoch hatte der
Euro trotz der besseren Stimmung an den Börsen Verluste verbucht. Die Sorgen um
die hohen Staatsschulden einiger südeuropäischer Länder hielten an.
(Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD 1,2266 +0,86%
USD/Yen 90,18 +0,24%
Euro/Yen 110,60 +1,08%
ROHÖL: – HÖHER – Die Ölpreise sind am Donnerstag nach dem kräftigen Schub am
Vortag weiter gestiegen. Der Ölpreis folgt laut Händlern derzeit den
Aktienmärkten, die die Risikoneigung der Anleger am ehesten spiegelten.
Schwächere Aktienmärkte gepaart mit einer höheren Risikoaversion und einem
verstärkten Interesse nach Dollar belaste tendenziell auch die Ölpreise. Am
Vortag hatte die Erholung an den Aktienmärkten und der wieder höhere
Risikoappetit für deutlich höhere Ölpreise gesorgt.
WTI (NYMEX) 71,72 +0,21 USD (7:15 Uhr)
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PRESSESCHAU
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– Commerzbank und KfW legen Mittelstandsfonds auf, FTD, S. 15
– Deutsche TV-Manager unzufrieden mit Hollywood, HB, S. 1
– Cognis-Verkauf soll 3 Milliarden Euro bringen, FTD, S. 4
– Guttenberg geht demonstrativ auf Distanz zur Rüstungsindustrie, FTD, S. 5
– Erpressungsvorwürfe gegen Telefonica, FT, S. 17, FTD, S. 8
– AIG will Sparte verkaufen, FT, S. 18
– GSW unter Zeitdruck für neuen Anlauf auf Börsengang; BöZ, S. 2
– CDU will Krankenkassen über höhere Steuern finanzieren; Welt, S. 10
– RTL erwägt Verkauf des Senders Five, FAZ, S. 16
– CSU-Generalsekretär Dobrindt fordert höhere Bankenabgabe, Bild
– Wowereit fordert Klarheit über Sparvorhaben der Bundesregierung, Hamburger
Abendblatt
– BHP Billiton kündigt Japans Stahlkochern höhere Preise für Kohle an, Nikkei
– US-Justiz prüft Apple-Vorgehen gegen Amazon, New York Times
– BP verwendete für Bohrloch billiges Rohr, New York Times
– NATO: Sicherheit ist der Schlüssel für Wirtschaftswachstum, Times
/fa

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