Carrefour rechnet 2011 mit höherem operativen Gewinn – Konzernumbau (AF)

PARIS (awp international) – Europas grösster Einzelhändler Carrefour tritt weiter auf die Kostenbremse. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus sowie einem Anstieg beim operativen Gewinn. 2011 sollen die Kosteneinsparungen 480 Millionen Euro betragen, teilte Carrefour am Donnerstag in Paris mit. Carrefour sei zudem gut im Plan, das Einsparziel von 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2012 zu erreichen.
Die Nummer zwei hinter dem amerikanischen Einzelhändler Wal-Mart steigerte den operativen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 9,3 Prozent auf 2,972 Milliarden Euro. Die Franzosen hatten bereits Mitte Januar Zahlen für 2010 bekannt gegeben und über einen Umsatzanstieg von rund sechs Prozent auf 101,01 Milliarden Euro berichtet. Dieser wurde hauptsächlich vom Wachstum in Asien getragen, während die Erlöse in Europa leicht rückläufig waren.
Erst Anfang der Woche hatte Carrefour seinen Umbauplan vorgestellt. Danach sollen 25 Prozent der Immobilien-Tochter Carrefour Property an die eigenen Aktionäre abgegeben werden. Die Gesellschaft bleibe nach wie vor an der Pariser Börse gelistet, 75 Prozent sollen weiterhin in den Händen von Carrefour sein. Die Discounter-Tochter Dia soll noch im Sommer an die Madrider Börse gebracht werden. Spekulationen über Carrefours Struktur gibt es schon seit längerer Zeit. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr wegen Problemen in Brasilien mehrmals seine Gewinnerwartungen nach unten revidieren müssen.
Für 2010 soll die Dividende mit 1,08 Euro pro Aktie unverändert bleiben. Allerdings dürfen sich die Aktionäre wegen der Börsenpläne über die Zahlung einer Sonderdividende in Höhe von insgesamt vier Milliarden Euro freuen. An der Börse kamen die Pläne und der Ausblick offenbar gut an: Am frühen Nachmittag legte die im EuroStoxx-50 notierte Carrefour-Aktie um 2,05 Prozent auf 34,295 Euro zu./RX/ep/nmu/tw