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CH/Herkunftsbezeichnung: Walliser Raclette-Käse AOC kommt im Herbst auf Markt

Sitten (awp/sda) – Erstmals kommt in diesem Herbst Walliser Rohmilch-Raclette-Käse mit der geschützten Bezeichnung “Raclette du Valais AOC” auf den Markt. Ab dem nächsten Jahr kann der Walliser Raclette-Käse auch in der EU vertrieben werden.
15 Käsereien und 1 Affineur haben von der Interkantonalen Zertifizierungsstelle OIC die Bewilligung erhalten den “Raclette du Valais AOC” herzustellen, heisst es in einer Mitteilung der Sortenorganisation vom Freitag.
Damit sind rund 70% des in den Walliser Käsereien hergestellten Käses zertifiziert. Weitere Käsereien hätten sich für die AOC-Kontrolle angemeldet. Im Wallis werden jährlich insgesamt rund 2000 Tonnen Raclette-Käse hergestellt.
Die Schweizerischen Herkunftsbezeichnungen werden nach dem Abschluss der Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU auch in Europa geschützt sein.
Zur geschützten Herkunftsbezeichnung “Raclette du Valais AOC” hat ein 12-jähriger Rechtsstreit geführt. Der Walliser Milchverband hatte ursprünglich versucht, den Begriff “Raclette” exklusiv für Käse zu reservieren, der im Wallis aus Rohmilch hergestellt wird.
Das Bundesamt für Landwirtschaft war 2003 auf dieses Anliegen eingegangen. Doch grosse industrielle Käseproduzenten hatten Einspruch erhoben und den Rechtsweg beschritten. Vor Gericht bekamen sie recht.
In letzter Instanz hatte das Bundesgericht entschieden, dass “Raclette” in erster Linie ein Gericht umschreibt und nicht eine Käsesorte. Deshalb könne der Begriff von irgendeiner Käserei benutzt werden. Hingegen schützte das Bundesgericht die Ursprungsbezeichnung “Walliser Raclette AOC”.
ch

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