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CH/Post H1: Konzerngewinn steigt um 35% auf 484 Mio CHF – Ausblick positiv

Bern (awp) – Die Schweizerische Post hat im ersten Semester 2010 mehr verdient als in der Vorjahresperiode. Über die Hälfte trug PostFinance zum Gewinn bei. Das bessere Ergebnis sei hauptsächlich auf den Zuwachs bei den Kundengeldern, höheren Zinserfolg und die Wiederbelebung der Konjunktur zurückzuführen, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Post rechnet denn auch aus heutiger Sicht mit einem guten Jahresergebnis.
In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete die Gesellschaft einen Konzerngewinn von 484 (VJ 358) Mio CHF, was einem Anstieg von 35% entspricht. Der Betriebsertrag stieg auf 4,31 Mrd nach 4,21 Mrd CHF im Vorjahr. Gleichzeitig sind die Aufwendungen gesunken, wofür gemäss dem Unternehmen Währungseffekte und Effizienzstiegerungen verantwortlich sind. Namentlich hat die Post von neuen Briefzentren und Kostensenkungen in der Logistik profitiert.
PostFinance erzielte dank höheren Kundenvermögen und höherem Zinserfolg ein Betriebsergebnis von 274 Mio CHF, was 76 Mio CHF mehr als im Vorjahr sind.
Im Kommunikationsmarkt, dem traditionellen Geschäft der Post, lag das Betriebsergebnis mit 79 Mio CHF auf Höhe des Vorjahres. Dabei habe sich der Rückgang bei den adressierten Briefen verlangsamt fortgesetzt, heisst es. Die Menge ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,6% gesunken. Zusätzlich hätten sich die per 1. Juli 2009 eingeführten Preissenkungen und die Übernahme der Mehrwertsteuer negativ ausgewirkt.
PostMail erzielte dabei ein Betriebsergebnis von 109 (127) Mio CHF. Der Rückgang des Betriebsergebnisses in diesem Bereich sei durch eine Zunahme der unadressierten Werbesendungen und verschiedenen Kostensenkungsmassnahmen gebremst worden, so das Unternehmen. Swiss Post International erwirtschaftete 27 (29) Mio CHF und Swiss Post Solutions legte ein ausgeglichenes Ergebnis vor (VJ -10 Mio). Im Bereich Poststellen und Verkauf reduzierte sich der Verlust um 10 Mio CHF auf minus 57 Mio CHF.
Im Logistikmarkt stieg das Ergebnis auf 76 Mio CHF. Dabei habe PostLogistics von einer durch Konjunktur und elektronischen Handel beeinflussten Zunahme der Paketmenge (+4,5%) und erheblichen Effizienzsteigerungen profitiert.
Beim PostAuto lag das Betriebsergebnis mit 17 Mio CHF rund 7 Mio CHF unter Vorjahr. Diese Abnahme sei unter anderem auf den Angebotsausbau zurück zu führen.
Die Post geht denn auch davon aus, dass sie die vom Bundesrat gesetzten finanziellen Ziele erreichen und ein gutes Jahresergebnis vorlegen kann. Die konjunkturellen Aussichten wie auch die Entwicklung der Mengen blieben jedoch unsicher. Zudem berge eine einseitige Abhängigkeit vom Retailfinanzmarkt Risiken. Deshalb werde man in allen vier Märkten die Anstrengungen fortsetzen, sowohl die Kosten im Griff zu behalten als auch die Erträge zu sichern und möglichst breit abzustützen.
are/cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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