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CH/UBS-Lohnumfrage: Löhne steigen 2010 um 0,8% (AF)

(Erste Meldung wurde ausgebaut)
Zürich (awp/sda) – Arbeitnehmer in der Schweiz können sich nächstes Jahr trotz steigenden Löhnen kaum mehr leisten. Zwar steigen die Gehälter laut der UBS-Lohnumfrage um 0,8%. Den grössten Teil dieser Lohnerhöhung frisst aber die Teuerung weg.
Die UBS-Ökonomen rechnen mit einer Teuerung von 0,7%. Das frisst die erwartete durchschnittliche Erhöhung der Nominallöhne praktisch weg, und dem Lohnempfänger bleiben real gerade mal 0,1% mehr, wie die am Freitag veröffentlichte Umfrage der UBS bei 250 Arbeitgebern zeigt.
Besser sieht es im laufenden Jahr aus: 2009 stiegen die Gehälter nominal noch um 2,2%. Weil die Preise im Jahresdurchschnitt schätzungsweise um 0,4% zurückgehen, beträgt die Reallohnsteigerung gar 2,6%.
Im kommenden Jahr sind die Aussichten für Mitarbeiter der Unternehmensdienstleister am besten: Sie dürften laut UBS-Studie nominal 1,5% mehr verdienen. In der Lebensmittelbranche steigen die Löhne um 1,2%.
Ein Prozent Gehalt mehr auf dem Konto findet sich laut den UBS-Forschern unter anderem in der Finanzindustrie, in der Chemie, im Gesundheitswesen, beim Staat und in der IT- und Telecombranche.
Pharma- und Detailhandelsmitarbeiter bekommen 0,8% mehr. In den industriellen oder industrienahen Sektoren, so bei der Metallverarbeitung, im Maschinenbau und der Energiebranche, steigen die Löhne um 0,5%. Tourismusangestellte erhalten 0,3% mehr Gehalt.
Leer gehen die Beschäftigten in der Uhrenindustrie und der Textilbranche sowie in den Medien aus.
Wegen der Wirtschaftskrise und den Problemen am Arbeitsmarkt würden viele Firmen die Löhne nicht erhöhen – oder gar senken, wie das in einzelnen Firmen der Textilbranche, des Maschinenbaus und in den Medien der Fall sein könnte. Diese Nominallohnsenkungen betragen im Schnitt 5% und sollen sich auf die Dauer eines Jahres beschränken.
Mehr Gehalt schütten jene Firmen aus, die von der prognostizierten Konjunkturerholung schneller profitieren. Die UBS rechnet für 2010 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7%.
Weil der Arbeitmarkt der Konjunktur traditionell hinterherhinkt, dürfte die Arbeitslosigkeit hingegen von derzeit knapp 4% auf durchschnittlich 5% steigen.
mk

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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