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CH/Umweltverbände: Atomausstieg kostet nur 5 CHF pro Haushalt

Bern (awp/sda) – Die Umweltverbände spannen zusammen und zeigen auf, wie der Atomausstieg bis 2035 gelingen könnte. Ihren Berechnungen zufolge kostet der vorzeitige Ausstieg nur 0,1 Rappen pro Kilowattstunde oder 5 CHF pro Haushalt und Jahr.
Nach Ansicht der Verbände liegen die notwendigen Bausteine für den Ausstieg in 15 bis 25 Jahren in der Schweiz schon bereit. Greenpeace, Pro Natura, Energie-Stiftung, VCS und WWF haben am Donnerstag in Bern ihre Vorstellung der Stromwende präsentiert.
Dabei setzen sie neben weiteren Massnahmen vor allem auf zwei Instrumente: auf eine Lenkungsabgabe, die sparsame Stromverbraucher belohnt, und auf den Ausbau der kostendeckenden Einspeisevergütung, um die Solarenergie zu fördern.
“Die Stromwende bringt maximale Sicherheit bei minimalen Kosten” wird WWF-Schweiz-Chef Hans-Peter Fricker in einer gemeinsamen Mitteilung der Organisationen zitiert. Eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zeige, dass der Ausstieg lediglich 0,1 Rappen pro Kilowattstunde oder 5 CHF pro Familienhaushalt und Jahr koste – deutlich weniger als der Bau neuer Atom- oder Gaskraftwerke.
Laut Fricker wäre es ohnehin “dumm, die Risiken der Atomkraft jetzt durch die noch grösseren Risiken des Klimawandels zu ersetzen”.
Als Hauptgrund für die mutmasslich tieferen Kosten eines Ausstiegs nennt Fricker den Umstand, dass dank Effizienzmassnahmen Strom und damit Geld gespart werde. Zudem profitiere die einheimische Wirtschaft stärker von Investitionen in eine nachhaltige Stromversorgung als von Investitionen in neue Grosskraftwerke.

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