Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Comet 2009: Umsatzeinbruch und Verlust – Für 2010 wieder kleiner Gewinn (AF)

Flamatt (awp) – Die Comet-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2009 einen markanten Umsatzeinbruch um rund einen Drittel erlitten und ist in die Verlustzone abgerutscht. Allerdings haben sich im zweiten Halbjahr bereits deutliche Anzeichen einer Verbesserung gezeigt. Für 2010 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum und einem kleinen Reingewinn und für 2011 dann mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung.
Vor diesem Hintergrund sei auch die Ausschüttung einer – allerdings auf 0,50 (VJ 3,00) CHF gekürzten Dividende zu sehen, hiess es an der Bilanzpressekonferenz in Zürich.
Der Gruppenumsatz sank im Berichtsjahr um 32,3% auf 150,8 Mio CHF. Auf Stufe EBITDA wird ein Minus von 0,4 (+24,6) Mio CHF ausgewiesen. Dabei resultierte im ersten Halbjahr ein EBITDA von -5,6 Mio CHF und in den zweiten sechs Monaten von +5,2 Mio CHF.
Der EBIT von -14,0 (VJ +11,0) Mio CHF wurde von einmaligen Sonderaufwendungen von 7,0 Mio CHF belastet, die infolge von Restrukturierungsmassnahmen und Abschreibungen wegen der Aufgabe der Minitube-Aktivitäten entstanden. Unter Ausrechnung der Einmaleffekte beläuft sich der EBITDA auf 5,3 Mio CHF. Unter dem Strich wird ein Reinverlust von 12,7 Mio CHF ausgewiesen, nach einem Gewinn von 8,3 Mio CHF im Vorjahr.
Das Eigenkapital beläuft sich auf 112,4 (126,7) Mio CHF bzw. die Eigenkapitalquote auf 48,9 (50,7%). Dabei konnte die Bilanz vor allem dank eines strikten Managements des Nettoumlaufvermögens auf 229,6 (249,9) Mio CHF verkürzt werden.
GESCHÄFTSBEREICH SYSTEME LEIDET – AUFSCHWUNG IM H2 BEI MODULES & COMPONENTS
Unter den einzelnen Geschäftsbereichen sank der Umsatz bei Systems um 34,3% auf 88,1 Mio CHF. Der Bereichs-EBITDA wird mit -8,6 (+6,9) Mio CHF ausgewiesen. Bei Modules & Components ging der Umsatz um 29,4% auf 78,6 Mio CHF zurück. Dabei fiel das zweite Halbjahr mit einer Umsatzsteigerung um 21,4% gegenüber den ersten sechs Monaten besser aus. Der EBITDA betrug 6,1 (15,4) Mio CHF. Innerhalb des Bereichs erlitten Industrial X-Ray einen Umsatzrückgang um 21,7% auf 47,9 Mio CHF und Vacuum Capacitators um 38,8% auf 30,8 Mio CHF.
2010 KLEINER REINGEWINN – 2011 DEUTLICHE ERGEBNISVERBESSERUNG
Das Management gibt sich für 2010 etwas und für 2011 deutlich optimistischer. “Wir werden erst 2011 einen deutlichen Reingewinn ausweisen können”, sagte VRP Hess. Im laufenden Geschäftsjahr soll “ein leicht positives Nettoergebnis” erwirtschaftet werden. Dabei soll der Gruppenumsatz um 15-20% auf 170-180 Mio CHF wachsen.
Das prognostizierte Umsatzwachstum werde vor allem durch den Geschäftsbereich Modules & Components getragen werden, so Hess weiter. Innerhalb dieses Bereiches soll Vacuum Capacitors vor allem dank der RF-Module beim Umsatz um 50-70% auf 45-55 Mio CHF zulegen. Industrial X-Ray dürfte um bis zu 10% wachsen – auf etwas über 50 Mio CHF, sagte der VRP weiter.
Demgegenüber wird für den Geschäftsbereich Systeme nur ein Wachstum von bis zu 5% erwartet auf etwas über 90 Mio CHF. Dabei dürfte der Bereich auf EBIT- und Reingewinnebene 2010 die Rückkehr in die Gewinnzone noch nicht schaffen. Hierzu sei deutliches Umsatzwachstum auf rund 110 Mio CHF erforderlich.
Im Hinblick auf die laufende Suche nach einem neuen CEO, hiess es, dass dieser Prozess Fortschritte gemacht habe. So bestünde derzeit eine Short-List und solle möglicherweise im Herbst der neue CEO bekannt gegeben werden.
An der Börse sind die Comet-Aktien leicht gefragt und legen bis um 13.05 Uhr um 1,3% auf 162,00 CHF zu. Analysten teilen die wieder zuversichtliche Einschätzung der Zukunft des Managements grundsätzlich. So heisst es beispielsweise bei der Bank Vontobel, dass eine Erhöhung des Kursziels (derzeit 155 CHF) geprüft werde.
rt/cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft