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Coop zahlt 2011 durchschnittlich 2,8% mehr Lohn (AF)

(Ergänzt um Aussagen der Gewerkschaften) Basel (awp/sda) – Die Angestellten des Grossverteilers Coop können sich auf eine spürbare Lohnerhöhung freuen: 2011 werden die Saläre bei der Nummer zwei im Schweizer Detailhandel um durchschnittlich 2,8% angehoben. Besonders gut weg kommen die tieferen Lohnsegmente.
Die dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellten Mitarbeitenden mit einem Bruttomonatslohn von 3700 bis 4499 CHF erhalten nächstes Jahr generell 3% mehr Lohn. Zusätzliche 50 CHF pro Monat gibt es für GAV-Mitarbeitende mit mindestens zehn Dienstjahren, wie Coop am Donnerstag mitteilte.
Die Löhne jener Mitarbeitenden, deren Salär zwischen 4500 und 4999 CHF liegt, werden individuell angepasst. Die Erhöhung beträgt bei ihnen im Schnitt ebenfalls 3%. Langjährige Zugehörigkeit zum Unternehmen wird ebenfalls zusätzlich honoriert. Für Mitarbeitende mit Bruttomonatslöhnen von über 5000 CHF gibt es eine individuelle Anpassung von durchschnittlich 2%.
Angehoben werden auch die Bruttostundenlöhne der GAV-Angestellten. Zwischen 20,80 und 25,20 CHF gibt es eine individuelle Erhöhung von durchschnittlich 3%. Bei höheren Stundenlöhnen gewährt Coop eine individuelle Erhöhung von durchschnittlich 2%.
Für 2010 hatte Coop die Lohnsumme noch um 0,75% angehoben. Die nun mit den Personalverbänden “in einer konstruktiven Atmosphäre” ausgehandelte Lohnerhöhung beurteilt das Unternehmen selbst als “einmalig hoch”.
Bedanken will sich Coop bei der Belegschaft so für seinen Beitrag zum Erfolg des Unternehmen in den letzten zehn Jahren. Per Anfang 2001 hatten sich die 14 regionalen Coop-Genossenschaften und Coop Schweiz zu einer einzigen Genossenschaft zusammengeschlossen.
Die nun beschlossene Lohnerhöhung gilt für rund 40’000 Mitarbeitende, wie eine Coop-Sprecherin auf Anfrage sagte. Gesamthaft wird die Lohnsumme nächstes Jahr um gut 50 Mio CHF angehoben. Darin nicht eingeschlossen sind die Sozialleistungen.
Die Personalverbände sind mit dem Verhandlungsergebnis einhellig zufrieden. Das Resultat komme ihren Forderungen sehr nahe, hält die Gewerkschaft Unia in einer Mitteilung fest. Es erhalte die Kaufkraft und bringe zudem eine Reallohnerhöhung.
Sowohl die Unia wie die Gewerkschaft Syna sehen im Lohnabschluss mit Coop ein Signal für den Detailhandel und weitere Branchen für Lohnerhöhungen in ähnlichem Ausmass. Positiv äussert sich auch der Kaufmännische Verband: Trotz des Preisdrucks im Detailhandel gebe Coop einen Teil der Produktivitätsfortschritte dem Personal zurück.
dm

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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