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DE/Bundesbank: Keine Hinweise für Kreditklemme

FRANKFURT (awp international) – Die Deutsche Bundesbank sieht nach einer Bankenumfrage im Juli keine Hinweise auf eine drohende Kreditklemme. “Befürchtungen über eine zu knappe Kreditversorgung der deutschen Wirtschaft im Fortgang des konjunkturellen Aufschwungs teilen die Banken somit nicht”, teilte die Bundesbank am Mittwoch mit. Insgesamt würden die befragten Banken und Bankenverbände für die nächsten zwölf Monate ein steigendes Kreditvolumen, das vor allem von den Krediten an kleine und mittlere Unternehmen getragen werde erwarten.
Einer optimistischen Einschätzung der Neukreditvergabe stehe dabei die Erwartung hoher Tilgungen bestehender Kreditengagements gegenüber, schreibt die Bundesbank. Dies betreffe insbesondere grosse Unternehmen. Wertberichtigungen auf den Kreditbestand scheinen hingegen laut Bundesbank das Kreditvolumen nicht zu beeinflussen. Dies sei in den vorherigen drei Befragungen noch anders gewesen.
Positiv für das prognostizierte Kreditvolumen seien die verbesserten allgemeinen Konjunkturaussichten sowie eine gestiegene Nachfrage, schreibt die Bundesbank. Die befragten Institute planten eine Ausweitung ihrer Kreditlinien. Die Kernkapitalquote dürfte nach dem Rückgang im Januar in den nächsten zwölf Monaten konstant bleiben. Das Eigenkapital belasten dürften aus Sicht der Institute in den kommenden zwölf Monaten hauptsächlich Ratingveränderungen strukturierter Wertpapiere und eine schlechtere Schuldnerbonität. Verbesserungen der Eigenkapitalposition versprechen sich die befragten Institute demgegenüber durch geplante Bilanzverkürzungen und Gewinnthesaurierungen.
Die Sonderumfrage im Juli war die Dritte unter ausgewählten deutschen Banken und Bankenverbänden zum Kreditgeschäft mit inländischen nichtfinanziellen Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten./jsl/jha/

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