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DE/Elektroindustrie spürt Japan-Katastrophen

FRANKFURT (awp international) – Die verheerenden Katastrophen in Japan bremsen das ansonsten rasante Exportgeschäft der deutschen Elektroindustrie. Die Ausfuhren nach Japan seien im März um knapp drei Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken, berichtete der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) am Montag in Frankfurt.
Insgesamt exportierte die Branche im März aber Produkte im Wert von 14 Milliarden Euro und blieb damit auf Rekordkurs. “Dies ist der dritthöchste jemals erzielte Monatswert”, betonte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. “Die Branchenausfuhren lagen zehn Prozent über ihrem Vorjahresniveau.”
In den ersten drei Monaten stiegen die Elektroausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 37 Milliarden Euro. “Damit haben sie das Exportvolumen … des Rekordjahres 2010 noch einmal deutlich übertroffen”, sagte Gontermann, schränkte aber ein: “Zugleich wurden aber auch erste Spuren des japanischen Unglücks sichtbar. Die Elektroeinfuhren aus Japan sind infolge der Produktionsunterbrechungen dort im März um fast ein Zehntel geschrumpft.”
Die Branche fürchtet seit längerem Lieferengpässe infolge der Erdbebenkatastrophe. Bei längerfristigen Produktionsausfällen könne es weltweit zu Ausfällen kommen, die Auswirkungen auf eine Vielzahl elektronischer Erzeugnisse hätten. Auch der deutsche Einzelhandel spürt erste Auswirkungen und berichtet von Lieferengpässen und Wartezeiten – vor allem bei neuen Kameras.
Deutschlands Elektrounternehmen bleiben aber trotz aller Unsicherheiten optimistisch. Die Exporterwartungen zogen im April nach kurzer Verschnaufpause im Vormonat wieder an: 92 Prozent der Firmen rechnen in den nächsten drei Monaten mit besseren oder gleichbleibenden Geschäften./hqs/DP/fn

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