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DEUTSCHE ANLEIHEN/Rekordjagd nach US-Daten vorerst beendet

FRANKFURT (awp international) – Die deutschen Anleihen haben am Donnerstag auf einen überraschenden Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA mit Kursverlusten reagiert. Nachdem der richtungweisende Euro-Bund-Future im Handelsverlauf zeitweise in die Gewinnzone drehte und sich in Richtung eines neues Rekordhochs bewegte, rutschte er nach der Veröffentlichung der US-Daten wieder ab. Im Nachmittagshandel verlor der Future 0,10 Prozent auf 134,05 Punkte. Vor den Daten hatte der Future noch bei 134,15 Punkten notiert. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag zuletzt bei 2,126 Prozent.
In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche nach Angaben des amerikanischen Arbeitsministeriums überraschend deutlich um 31.000 gesunken. Die Daten würden auf eine leicht entspanntere Lage am US-Arbeitsmarkt hindeuten, kommentierte der Volkswirt Sebastian Wanke von der DekaBank. Am deutschen Rentenmarkt stoppte der Bund-Future umgehend seine Rekordjagd der vergangenen Tage.
Experten der HSH Nordbank sehen mittlerweile das Ende der Rekordjagd am Anleihenmarkt in Sicht: “Jetzt scheint das Ende der unglaublichen Bund-Rallye gekommen”, hiess es in einem Marktkommentar. Technisch stark überkauft und vom Renditeniveau noch niedriger als zum Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise sei in den Bund-Kursen bereits soviel Angst eingepreist, “dass es für eine neue Rezession, einen Aktienmarktcrash oder irgendeine andere gravierende Marktstörung reichen würde.”/jkr/wiz

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