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DEVISEN: Euro steigt über 1,31 Dollar – Irland refinanziert sich erfolgreich

FRANKFURT (awp international) – Der Kurs des Euro ist am Dienstag gestützt durch eine erfolgreiche Kreditaufnahme Irlands über die Marke von 1,31 US-Dollar geklettert. Die Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag mit 1,3139 Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro noch 1,3059 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3120 (Montag: 1,3074) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7622 (0,7649) Euro.
Das durch eine Bankenkrise gebeutelte Irland hat am Dienst erfolgreich 1,5 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufgenommen. “Dies hat die Nervosität an den Märkten vermindert und den Euro gestützt”, sagten Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank. Die Angst um die unter Schuldenproblemen leidenden Peripheriestaaten der Eurozone dominiere weiter den Devisenmarkt. Hellmeyer hält diese Ängste jedoch für übertrieben. So verfüge Irland über ausreichende Reserven und könnte theoretisch bis Ende 2012 auf den Kapitalmarkt verzichten. Zudem waren auch Spanien und Griechenland erfolgreich am Kapitalmarkt aktiv. “Derzeit haben die Marktteilnehmer und die Medien an den wichtigen Finanzplätzen London und New York eine sehr negative Haltung gegenüber der Eurozone eingenommen.”
Grundsätzlich sieht Hellmeyer die Aussichten für die Eurozone als günstiger als in den USA. “In der Eurozone hat man sich zum Defizitabbau und zu Reformen verpflichtet.” In den USA hingegen sei dies nicht zu erkennen. So bleibe dort auch der Immobilienmarkt angeschlagen. Die am Nachmittag veröffentlichten Daten zu den US-Baubeginnen seien zwar etwas besser als erwartet ausgefallen, befänden sich aber immer noch in der Nähe der historischen Tiefstände. Mit Spannung erwartet wird von den Marktteilnehmer die am Abend anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed). Hier dürfte vor allem drauf geachtet werden, ob die Fed eine weitere quantitative Lockerung signalisieren wird und wie sie die konjunkturelle Lage beurteilt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84545 (0,83830) britische Pfund , 112,05 (112,07) japanische Yen und 1,3156 (1,3160) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde in London am Nachmittag mit 1.275,00 (1.279,25) Dollar gefixt. Ein Kilo Gold kostete 31.010,00 (31.160,00) Euro./jsl/bgf/zb

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