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DEVISEN/Euro sinkt auf tiefsten Stand seit November 2008

FRANKFURT (awp international) – Der Euro hat am Freitag seine Talfahrt fortgesetzt und ist zeitweise auf den tiefsten Stand seit November 2008 gesunken. Zwischenzeitlich fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2422 US-Dollar. Zuletzt wurde der Euro mit 1,2443 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2492 (Donnerstag: 1,2587) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8005 (0,7945) Euro.
“Der Euro befindet sich in einem starken Abwärtstrend”, sagte Rainer Sartoris vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Offensichtlich hätten viele Anleger trotz der jüngsten Sparanstrengungen von südeuropäischen Ländern Zweifel an den langfristigen Perspektiven der Eurozone. “Jede Meldung wird derzeit gegen die Euro interpretiert.” Aus technischer Sicht könnte die Talfahrt bei 1,2350 Dollar gestoppt werden, da hier ein starker Widerstand liege.
EXPERTE: EINSEITIGE BEWERTUNG VON NACHRICHTEN
Neue Nachrichten werden auch laut Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, sehr einseitig betrachtet. Das zuletzt deutlich stärker als erwartet gestiegene Haushaltsdefizit der USA sei kaum beachtet worden. “Es wird an den Devisenmärkten deutlich, dass die Eurozone nicht nach dem Gesamtdefizit betrachtet und bewertet wird, sondern nach der Einkommenskraft von Griechenland, das einen Anteil von 2,5 Prozent der Gesamtwirtschaft der Eurozone hat”, sagt Hellmeyer.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85710 (0,85300) britische Pfund , 115,55 (116,99) japanische Yen und 1,4020 (1,4011) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.236,50 (1.237,50) Dollar gefixt. Der Kilobarren Gold kostete 32.106,90 (32.028,50) Euro./js/bgf/zb

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