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DEVISEN/Griechenlandkrise belastet den Eurokurs weiterhin

NEW YORK (awp international) – Die erneut hoch kochende Schuldenkrise hat den Euro auch am Montag belastet. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,4341 US-Dollar. Im Tief war der Euro sogar bis auf 1,4254 Dollar abgesackt, bevor er sich wieder erholte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs noch auf 1,4397 (Freitag: 1,4501) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6946 (0,6896) Euro.
“Die europäische Schuldenkrise rückt wieder in den Vordergrund”, kommentierte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank das Marktgeschehen. Nachdem der Euro bereits zum Wochenausklang von Gerüchten über einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem Währungsraum belastet worden war, gab es am Montag einen abermaligen Rückschlag für den grössten Euro-Schuldensünder. So senkte die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) die Kreditwürdigkeit Griechenlands abermals um zwei Noten. Die Ratingagentur begründete die Herabstufung mit der gestiegenen Gefahr, dass die staatlichen Gläubiger der Eurozone eine Verlängerung ihrer Laufzeiten akzeptieren könnten. Bei einer solchen Verlängerung könnten sie eine vergleichbare Behandlung von privaten Gläubigern verlangen.
Darüber hinaus beliess S&P den Ausblick für die Bonität Griechenlands auf negativ, was weitere Herabstufungen möglich macht. Die Kreditwürdigkeit Athens liegt bereits seit langem klar im sogenannten “Ramsch-Bereich”, mit dem Ratingagenturen spekulative Anlagen kennzeichnen.
“Die Politiker wissen, dass sie tief in die Tasche greifen müssen, um eine Lösung für die Probleme Griechenlands zu finden”, kommentierte Jeremy Stretch, Währungsstratege bei CIBC World Markets, die Kursverluste des Euro./la/he

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