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DZ-Bank-Vorstand wendet sich gegen Ausverkauf des Finanzplatzes Frankfurt

FRANKFURT (awp international) – Die beschlossene Fusion zwischen der Deutschen Börse und der NYSE Euronext ist nach Ansicht des Vorstandsmitglieds der DZ Bank Lars Hille sinnvoll. Geschäftspolitisch spreche viel für diesen Zusammenschluss, sagte er der “Börsen-Zeitung” (Donnerstagausgabe). Der stellvertretende Vorsitzende des Börsenrates der Frankfurter Wertpapierbörse forderte aber auch: “Es darf keinen Ausverkauf geben am Börsenplatz Frankfurt.”
Die Deutsche Börse sei “eine Erfolgsgeschichte des Finanzplatzes Deutschland, die es auch in der neuen Einheit fortzuschreiben gilt”, fügte Hille an. New York bescheinigte er aber eine “gewisse Sogwirkung”. Nun müsse Frankfurt aufpassen, dass es unter anderem mit Blick auf die hervorragende IT-Infrastruktur der Deutschen Börse “nicht unter Wert repräsentiert wird”.
Die Konsolidierung unter den traditionellen Börsenbetreibern ist nach den Worten Hilles “nahezu unausweichlich angesichts der Geländegewinne, die andere Handelsplattformen wie Chi-X bereits verzeichnet haben”. Eine europäische Lösung wäre seiner Ansicht nach aber überzeugender gewesen. Dennoch ist laut Hille mit der Fusion zwischen Deutscher Börse und NYSE Euronext “eine gewisse Wachstumsfantasie” verbunden. Längerfristig müsse der Blick aber eigentlich schon in Richtung auf die asiatischen Börsen gehen./jb/tw

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