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ECONOMCIS/DE: Einzelhandel im ersten Halbjahr besser als gedacht (AF)

(Ergänzt um weitere Angaben)
WIESBADEN (awp international) – Der deutsche Einzelhandel steht besser da als gedacht. Nach neuesten Berechnungen lagen die Umsätze im ersten Halbjahr um 1,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Bisher waren die Statistiker von einem Plus von nur 0,5 Prozent ausgegangen. Auch unter Berücksichtigung der Preissteigerung konnten die deutschen Einzelhändler ihre Umsätze um 0,9 Prozent erhöhen – Ende Juli hatte das Bundesamt noch ein reales Minus von 0,4 Prozent errechnet.
Die Einzelhändler sehen sich mit der neuen Berechnung in ihrer Prognose gestärkt, im Gesamtjahr Umsätze mindestens auf dem Niveau des schwachen Vorjahres erzielen zu können. “Das erste Halbjahr ist gut gelaufen, wir konnten Verluste aus dem Vorjahr aufholen”, sagte Kai Falk, Geschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE). Die Stimmung sei gut. Nun hänge es davon ab, wie stark sich der Konjunkturaufschwung in den Geldbeuteln der Verbraucher bemerkbar mache.
Das Statistische Bundesamt begründete die überarbeiteten Zahlen mit der “jährlichen Rotation der befragten Unternehmen” bei der monatlichen Statistik. In den vorläufigen Ergebnissen Ende Juli sei der neue Berichtskreis nur für den Monat Juni 2010 berücksichtigt gewesen – nun lägen Einzelhandelsergebnisse der neu befragten Unternehmen auch rückwirkend bis Januar 2009 vor. Daraus ergäben sich Änderungen in den bisher veröffentlichten Daten.
Nach den neuen Berechnungen setzte der Einzelhandel im Juni 2010 nominal um 5,3 Prozent und real um 4,7 Prozent mehr um als im Juni des Vorjahres – die vorläufigen Ergebnisse hatten ein nominales Plus von nur 3,8 Prozent ausgewiesen. Im Vergleich zum Mai 2010 sank der Umsatz im Juni unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten allerdings nominal um 0,5 Prozent und real um 0,3 Prozent.
Weniger Umsatz als 2009 machten im ersten Halbjahr lediglich die Internet- und Versandhändler (nominal minus 2,9 Prozent) und der Facheinzelhandel mit Getränken, Fisch oder Fleisch (nominal minus 0,9 Prozent)./hqs/DP/jha

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