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Ein Modell für die Kulturvielfalt der Schweiz

Der neue Anbau (rechts) und das alte Gebäude (links) der Universität in Lugano. Keystone

Die Universität der italienischen Schweiz (USI) hat am Samstag in Lugano im Beisein von Bundesrat Pascal Couchepin ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert.

Der Schweizer Innenminister würdigte dabei in seiner Rede die Bedeutung der einzigen italienischsprachigen Universität in der Schweiz.

Die USI habe die Rolle der italienischen Sprache und Kultur in der Schweiz gestärkt, sagte Couchepin vor 500 Leuten in Lugano. Der Bildungsminister äusserte jedoch den Wunsch, dass künftig mehr Studierende aus anderen Kantonen an die USI kommen.

40 Prozent kommen zurzeit aus dem Tessin, 12 Prozent aus der übrigen Schweiz und der Rest aus dem Ausland.

Zusammenarbeit mit der EU wichtig

Der Innenminister, der Französisch sprach, lobte auch die Mehrsprachigkeit der Tessiner Universität. “Die USI war Pionierin in der Schweiz im Bereich Ausbildung und Forschung, indem sie die Prinzipien von Bologna und der Sorbonne aufnahm.”

Couchepin betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit der Europäischen Union (EU). “Ende 2005 war die Schweiz zusammen mit Skandinavien und Deutschland an der Spitze der innovativen Länder, namentlich im Forschungsbereich.”

Institut der italienischen Sprache und Kultur

USI-Präsident Marco Baggiolini zog am Festanlass eine positive Bilanz der bisherigen Tätigkeit. Er gab bekannt, dass am Freitag ein Abkommen zwischen der USI und dem Swiss Finance Institute, einer Privatorganisation der Schweizer Banken und Finanzinstitute, geschlossen worden sei.

Ebenfalls am Freitag wurde ein anderes Projekt verwirklicht: Der Universitätsrat beschloss die Schaffung eines Instituts für italienische Sprache und Kultur, das mit den anderen Schweizer Universitäten zusammenarbeiten soll.

USI-Präsident Baggiolini wird im September durch Piero Martinoli abgelöst, der an der Universität Neuenburg Physik lehrt.

swissinfo und Agenturen

Die 1996 gegründete Universität der italienischen Schweiz (USI) ist eine der insgesamt zehn kantonalen Universitäten in der Schweiz. Daneben gibt es noch zwei Eidgenössische Technische Hochschulen in Zürich und Lausanne.

Die einzige italienischsprachige Hochschule der Schweiz umfasst die Fakultäten Architektur (in Mendrisio) sowie Wirtschafts-, Kommunikations- und Informatik-Wissenschaften (in Lugano).

Dank ihrer geografischen, politischen und kulturellen Stellung hat sich die USI zu einer mehrsprachigen und multikulturellen Hochschule mit internationaler Öffnung entwickelt.

Die USI hat enge Beziehungen mit den italienischen Universitäten, insbesondere mit jenen in der benachbarten Lombardei. Sie hat auch ein akademisches Beziehungsnetz mit zahlreichen anderen ausländischen Hochschulen entwickelt.

Die USI zählt derzeit 2’026 Studierende aus 30 Ländern.

300 Dozenten und Assistenten lehren an der USI.

40% der Studierenden kommen aus dem Kanton Tessin, 12% aus der übrigen Schweiz, 31% aus Italien und die restlichen 17% aus anderen Ländern.

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