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Eli Lilly setzt wegen Generikaboom auf Forschung

NEW YORK (awp international) – Das US-amerikanische Pharmaunternehmen Eli Lilly setzt wegen der Konkurrenz durch Hersteller von Nachahmermedikamenten verstärkt auf Forschung. Der Etat könne in den kommenden Jahren anschwellen. Bis 2014 will Eli Lilly jährlich ein Viertel des Umsatzes in die Forschung stecken, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das wären etwa 5 Milliarden Dollar nach 4,88 Milliarden Dollar bisher – und dies in einer kritischen Phase, in der eine Reihe wichtiger Medikamente seinen Patentschutz verliert.
Der Patentverlust bei vier umsatzstarken Medikamenten bedeutet für das Unternehmen bis 2014 einen avisierten Umsatzeinbruch von sieben Milliarden Dollar. Dieser Einbruch werde aber von Wachstum in Japan und in Schwellenländern wett gemacht, ist sich das Unternehmen sicher.
Eli Lilly peilt an, den Marktanteil im weltweiten Geschäft mit Diabetes-Medikamenten zu steigern. Gleichzeitig soll die Dividende gehalten werden. Grosse Übernahmen stehen nicht auf dem Plan. Jährlich will Eli Lilly bis 2014 20 Milliarden Dollar Umsatz bei einem Kapitalzufluss von vier Milliarden Dollar erreichen. Das Ziel eines Überschusses von 3 Milliarden Dollar liegt um 40 Prozent unter dem Vorjahresgewinn von 5,1 Milliarden Dollar.
Vor zwei Jahren hatte Eli Lilly noch hart daran gearbeitet, die Krise abzuschütteln. Das Unternehmen stellte ein Spar-Programm auf die Beine, um die Kosten bis Ende 2011 um eine Milliarde Dollar zu senken und die Belegschaft um 5.500 Stellen zu verringern. Die Forschungsabteilung war von den Schritten aber so gut wie nicht betroffen. Nun prescht Eli Lilly voran. 70 Medikamente sind in der Entwicklung. Eli Lilly hatte sich zum Ziel gesetzt, bis Jahresende zehn neue Medikamente in fortgeschrittener Erprobung zu haben. Dieses Ziel könnte das Unternehmen nun sogar übertreffen./fn/jha/wiz

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