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Eon stoppt Verkaufsprozess für italienisches Gasnetz

DÜSSELDORF (awp international) – Der Energiekonzern Eon hat den Verkaufsprozess für sein italienisches Gasnetz gestoppt. Das Unternehmen wolle die rund 10.000 Kilometer langen Leitungen nun selbst weiterbetreiben, sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Es habe Gespräche mit Interessenten gegeben. Allerdings seien die Gebote unter den Erwartungen geblieben. Grund dafür seien nach wie vor auch die Folgen der Wirtschaftskrise.
Trotzdem will Eon an seinem Ziel festhalten, bis Ende dieses Jahres durch den Verkauf von Beteiligungen mehr als 10 Milliarden Euro einzunehmen. Im vergangenen Jahr hatte Eon davon bereits sechs Milliarden Euro erreicht. Unter anderem versucht Eon nach Informationen von dpa-AFX seine US-Gesellschaft loszuwerden. Das italienische Gasnetz habe in den Verkaufsplänen nur einen kleinen Teil ausgemacht, betonte der Sprecher. Branchenkreise schätzen den Wert der Leitung auf rund 300 Millionen Euro.
Um das italienische Gasnetz künftiger leichter zu managen, kündigte Eon an, die bislang in fünf Einzelgesellschaften zergliederte Leitung künftig in einer Gesellschaft zu bündeln. Dies soll Synergien schaffen und zugleich einen Vorteil bei der Regulierung schaffen. “Wir werden dadurch als ein Unternehmen wahrgenommen”, sagte der Sprecher. Eon war 2008 in den Besitz des Gasnetzes in Italien gekommen. Die Leitungen waren Teil des milliardenschweren Beteiligungspakets in Südeuropa, das die Düsseldorfer nach ihrem Rückzug aus der Übernahmeschlacht um den spanischen Versorger Endesa gewissermassen als Trostpflaster erhielten./nl/he

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