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EZB hat in der vergangenen Woche für 432 Millionen Euro Staatsanleihen gekauft

FRANKFURT (awp international) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in der vergangenen Woche nach drei Wochen Pause wieder Staatsanleihen gekauft. Sie erwarb Staatsanleihen im Wert von 432 Millionen Euro. Dies teilte die Notenbank am Montag in Frankfurt mit. Laut Händlern dürfte die Notenbank vor allem portugiesische Papiere gekauft haben. Nach dem Rücktritt der Regierung in Portugal waren die Kurse portugiesischer Staatsanleihen unter Druck geraten. Auf der anderen Seite wurden von der EZB gekaufte Anleihen im Wert von 1,054 Milliarden Euro fällig.
Wie in den vergangenen Wochen will die Notenbank die gesamte Überschussliquidität einsammeln. Am Dienstag soll ein entsprechendes Geschäft mit den Banken durchgeführt werden. Die Notenbank strebt ein Volumen von 76,5 Milliarden Euro an. In der Vorwoche hatte der Betrag noch bei 77,5 Milliarden Euro gelegen. Dies entspricht dem Wert von der EZB am 25. März gehaltenen Summe an Anleihen. Gebote werden bis 11.30 Uhr angenommen. Die Zuteilung erfolgt am Mittwoch. Der maximale Bietungssatz beträgt 1,0 Prozent. Das Geschäft läuft eine Woche.
Zur Stützung des europäischen Rentenmarkts hatte die EZB im Mai 2010 den Ankauf von Staatsanleihen beschlossen. Damit flankiert sie den milliardenschweren Rettungsschirm von EU und IWF für finanzschwache Euro-Länder, deren Bonität im Zuge der Schuldenkrise unter Druck geraten ist. Zugleich hatte die EZB angekündigt, die aus den Anleihekäufen resultierende Überschussliquidität abzuziehen, um möglichen Inflationsgefahren entgegenzuwirken./jsl/bgf

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