Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

FED/Bernanke: Existenz “zu grosser” Banken unzumutbar

ORLANDO (awp international) – Fed-Chairman Ben Bernanke hat erneut davor gewarnt, das Problem sehr grosser und systemisch wichtiger Banken aus dem Auge zu verlieren, die “zu gross zum Scheitern” sind. “Es ist nicht zumutbar, dass das Schicksal der Weltwirtschaft so eng mit einer kleinen Gruppe gigantischer Finanzinstitute verknüpft sein soll”, sagte Bernanke am Samstag bei einer Rede vor Mitarbeitern lokaler Banken in Orlando.
Der Fed-Chairman verwies darauf, dass Banken, die “to big to fail” seien, auch ein Wettbewerbsproblem darstellten, womit sie womöglich die produktivsten und innovativsten Unternehmen in ihrer Entwicklung behinderten.
Vor diesem Hintergrund forderte Bernanke erneut die Schaffung einer Behörde, die für die geordnete Abwicklung von Banken zuständig wäre, die als systemisch riskant gelten könnten. Bernanke sagte, eine solche Behörde sei sehr wichtig für den Umgang mit in Schwierigkeiten geratenen Finanzinstituten. Der US-Kongress berät gegenwärtig über eine Reform der Regulierung des Finanzsystems.
“Die Herausforderung besteht darin, zu verhindern, dass Banken allein aufgrund ihrer Grösse, Komplexität und Vernetzung der Marktdisziplin entzogen werden und sich so potenziell zu tickenden Zeitbomben innerhalb des Finanzsystems entwickeln”, sagte der Fed-Chairman.
Bernanke erteilte zudem einem Vorschlag des Senators Christopher Dodd eine Absage, die Aufsicht über lokale Banken der Fed zu entziehen und der geplanten Verbraucherschutzbehörde zu übertragen. Die Präsidenten der regionalen Federal Reserve Banks erhielten durch die Aufsicht über diese Banken wichtige Informationen, die auch in die Zinsentscheidungen der Fed einflössen.
DJG/hab/kth

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft