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Flughafen Genf/Reinigungspersonal kämpft für Gesamtarbeitsvertrag

Genf (awp/sda) – Das Personal der Reinigungsgesellschaft ISS Aviation des Genfer Flughafens kämpft weiter für einen Gesamtarbeitsvertrag. Mit der Unterstützung von Gewerkschaften und linken Parteien haben mehrere Angestellte ihren Streik am Sonntag fortgesetzt.
Über die Zahl der Streikenden liegen widersprüchliche Angaben vor: Gemäss ISS haben 8 der 135 Mitarbeitenden die Arbeit seit Freitag niedergelegt, laut der Gewerkschaft SSP sind es 20. Unterstützt von einigen Dutzend Sympathisanten haben sie am Samstag mitten im Ferienreiseverkehr bei der Abflughalle für die Beibehaltung der Gesamtarbeitsverträge demonstriert.
Diese hatte das Unternehmen auf Ende Juni aufgekündigt. Mit den Einzelarbeitsverträgen müssen die Angestellten nach Gewerkschaftsangaben 200 bis 1’300 CHF Lohneinbussen pro Monat hinnehmen. Dies stösst auch den Genfer Linksparteien und Gewerkschaften sauer auf.
Sie haben sich am Samstag hinter die Forderung des ISS-Personals gestellt. Wie schon beim Swissport-Streik im letzten Januar haben sie die Genfer Regierung aufgefordert, sich für das Anliegen der ISS-Angestellten einzusetzen. Ihr Aufruf richtet sich insbesondere an dem zuständigen Staatsrat François Longchamp, der zugleich Verwaltungsratspräsident der Flughafengesellschaft AIG ist.
Der Flughafenbetrieb ist wegen des Streiks nicht beeinträchtigt. Die ISS Aviation hat rund 30 Temporärarbeitskräfte eingestellt. Nach Angaben der Gesellschaft sollen diese jedoch nicht die Streikenden ersetzen, sondern die zusätzliche Arbeit während der Hochsaison bewältigen. Die Streikenden haben angekündigt, den Arbeitskampf fortzusetzen, bis ihre Forderung erfüllt ist.
mk

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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