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Fresenius Medical Care strebt in Wachstumsmärkte – US-Listing soll bleiben

FRANKFURT (awp international) – Nach den jüngsten Akquisitionen von Behandlungszentren in Asien und Osteuropa streckt der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) seine Fühler weiter weltweit aus. “Die internationalen Märkte bieten weitere Wachstumschancen. Wir sehen dort eine zunehmende Zahl an Patienten mit chronischem Nierenleiden und mit steigender Wirtschaftsleistung in vielen Ländern einen überproportional steigenden Bedarf an hochwertigen Dialyseleistungen”, erklärte Finanzvorstand Michael Brosnan der “Börsen-Zeitung” (Samstagausgabe). Der Konzern erwartet ein globales Wachstum des Dialysemarktes um 6 Prozent; in Osteuropa, Russland und Asien sei mit zweistelligen Steigerungsraten zu rechnen.
Günstige Rahmenbedingungen für die Expansion herrschen nach Einschätzung des Managers in Osteuropa, wo es möglich sein sollte, weitere Dialysezentren in Paketen zu erwerben. In Asien dagegen sei der Markt noch atomisiert. “Es wird eine Zeit dauern, bis man dort stärker aggregierte Einheiten vorfinden wird”, erläuterte Brosnan. Deshalb werde die Gruppe dort verstärkt eigene Kapazitäten aufbauen.
Das Unternehmen, das zwei Drittel seines Umsatzes in den USA erzielt, hofft längerfristig auf steigendes Interesse asiatischer Investoren an seiner Aktie. Es sei zwar ausserordentlich schwierig, Anleger aus diesem Kulturkreis zu gewinnen, doch mit wachsendem Geschäft in der Region sollte das Interesse zunehmen, erwartet Brosnan.
Am US-Listing will FMC als einer der wenigen verbliebenen deutschen Konzerne an Wall Street festhalten, um den Kontakt mit der “starken Aktionärsbasis in Nordamerika” zu halten. Das Listing sei aber kein “absolutes Muss” für die Gesellschaft. In der Bilanzierung erwartet der Finanzchef, dass sich die Unternehmen weltweit auf einen einheitlichen Standard zubewegen. Seit dem Börsengang in den USA im Jahr 1996 bilanziert FMC nach den US-Regeln US-GAAP./he

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