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FuW/Schweiter-CEO: Wollen erhöhte Rohstoffkosten an unsere Kunden weitergeben

Zürich (awp) – Der Maschinenhersteller Schweiter kämpft in seinem neuen Kerngeschäft Verbundstoffe mit hohen Rohstoffkosten, welche die Margen belasten. Nun ändert der Konzern seine Taktik. “In der Vergangenheit war es das Ziel, die Preise der Produkte konstant zu halten…Mit konstant steigenden Niveaus funktioniert das nicht mehr”, erklärte CEO Heinz Baumgartner in einem Interview mit der “Finanz und Wirtschaft” (FuW, Vorabdruck vom 07.05.).
“Die höheren Kosten werden neu den Kunden weitergegeben, meist mit etwa drei Monaten Verzögerung”, so Baumgartner weiter. “Es gelingt uns aber nicht überall gleich gut, die Kosten zu überwälzen. Je nach Marktstellung ist es einfacher oder schwieriger”. Wenn aber in einem Segment die Preise nicht erhöht werden können, sei es langfristig auch nicht attraktiv, gab der CEO zu bedenken.
“Einzelne Produkte haben wir bereits aufgegeben, weitere dürften folgen. Diese kleinen Bereinigungen hätten wir aber ohnehin vorgenommen” erklärte der Firmenchef. Der Prozess sei nun aufgrund der höheren Rohstoffkosten lediglich beschleunigt worden. In einem Zeitraum von drei Jahren soll den n auch eine EBITDA-Marge von 15% erreicht werden. Momentan liegt diese bei 8% bis 10%.
Angesprochen auf das neue Joint-Venture in China mit dem Schaumstoffhersteller Tiansheng New Materials erklärte Baumgartner, dass für einen langfristigen Erfolg auf dem chinesischen Markt eine lokale Präsenz notwendig sei. “Das Joint Venture ist dafür die beste Lösung”. Zudem sei China für den Bereich Windenergie sehr wichtig. “Im letzten Jahr stammten mehr als zwei Drittel der Einnahmen im Windsegment aus China. Durch das Joint Venture sichern wir unsere gute Marktstellung ab”, so der CEO.
Tiansheng beliefere auch Kunden im Bereich öffentlicher Verkehr. “Dort ist für uns weiteres, grosses Potenzial vorhanden, und Tiansheng kann Schweiter Türen öffnen”, ist Baumgartner überzeugt.
Angesprochen auf weitere Akquisitionen, gibt sich Baumgartner entspannt. “Wir fühlen uns von den Investoren nicht unter Druck gesetzt” Trotzdem gebe es einige gute Ziele. “Ich könnte mir gut vorstellen, weiter in den Bereich Verbundwerkstoffe zu investieren….In den Sparten Textil und Halbleiter gibt es Optionen für ergänzende Zukäufe rund um die bestehenden Aktivitäten und es würde sich um kleinere Gesellschaften handeln”. Auch den Erwerb eines vierten Standbeines schliesst der Firmenchef nicht aus: “Der Verwaltungsrat würde aber sicher intensiv diskutieren, ob eine weitere Diversifikation Sinn macht”.
dl

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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