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Gagfah will für 1. Quartal keine Dividende ausschütten – Gewinn sinkt (AF)

LUXEMBURG (awp international) – Das luxemburgische Immobilienunternehmen Gagfah will für das abgelaufene Quartal keine Dividende ausschütten. Der Verwaltungsrat habe dies beschlossen, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag mit. Die Entscheidung sei erfolgt, um zusätzliche Flexibilität und Finanzmittel für das Geschäft von Gagfah zu haben und die gegenwärtigen Finanzierungs- und Investitionsziele der Gesellschaft zu unterstützen.
Im ersten Jahresviertel hatte das Unternehmen sinkende Gewinne und Mieteinnahmen hinnehmen müssen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel von 107,9 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 94,6 Millionen Euro. Die Mieteinnahmen sanken von 220,5 auf 209,4 Millionen Euro. Der FFO, der die aus dem operativen Geschäft erzielten Finanzmittel abbildet, stieg hingegen auf 54,1 (Vorjahr: 46,60) Millionen Euro oder 0,24 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,21). Gagfah veräusserte 211 Einheiten im Volumen von 22,5 Millionen Euro oder schloss entsprechende Kaufverträge. Im ausserbörslichen Handel bei Lang & Schwarz sorgte vor allem die Streichung der Dividende für etwas Druck: Zuletzt wurden die Titel bei 6,24 Euro gehandelt, der Schlusskurs im Xetra-System hatte noch bei 6,28 Euro gelegen.
KOMMUNIKATION SOLL ‘AUSGEWOGENERE PERSPEKTIVE AUF BASIS VON FAKTEN’ BIETEN
Die Gagfah steht derzeit wegen Streitigkeiten mit der Stadt Dresden in den Schlagzeilen. Die sächsische Landeshauptstadt klagt gegen das Unternehmen und fordert einen Milliardenbetrag. Die Immobiliengesellschaft soll sich im Zusammenhang mit dem Verkauf von Wohnungen nicht an eine Sozialcharta gehalten haben soll. Die Gagfah weist die Vorwürfe zurück. Zuletzt ist Dresdens Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann aus dem Aufsichtsrat der Gagfah entlassen worden.
Um Gagfah “noch weiter nach vorne zu bringen”, will das Unternehmen in der Kommunikation “eine breiter aufgestellte, ausgewogenere Perspektive auf der Basis von Fakten”. Zudem sollen “höhere Investitionen in unsere Immobilien unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten” erfolgen./mnu/he/tih

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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