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Gea fasst weiter Tritt – Umsatz und Aufträge wachsen (AF)

BOCHUM (awp international) – Der Maschinenbau-Konzern Gea Group fasst immer besser Tritt. Im dritten Quartal stiegen sowohl der für Maschinenbauunternehmen wichtige Auftragseingang als auch der Umsatz etwas kräftiger als gedacht, wie der Konzern am Freitag in Bochum mitteilte. Die Gewinnkennzahlen lagen im Rahmen der Erwartungen. “Die positiven Trends aus dem zweiten Quartal haben sich auch im dritten Quartal fortgesetzt”, sagte Vorstandschef Jürg Oleas und bekräftigte den Ausblick für das Gesamtjahr 2010. An der Börse notierte die Aktie mit einem Minus von knapp einem Prozent wenig verändert.
In allen Geschäftsfeldern stiegen die Aufträge zweistellig, beim Umsatz hingegen schrumpften die Erlöse im Segment Hitzetauscher und bei der Kühltechnik, während es für den Umsatz insgesamt um sechs Prozent nach oben ging. Operativ indes trumpfte die Kühltechnik mit einem Plus von 147 Prozent auf. Dagegen ist nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko die Ölbranche weiter vorsichtig und hält sich mit Aufträgen für Gea noch zurück.
BOOMREGION ASIEN
Asien ist wie bei anderen Unternehmen der Branche auch für Gea die Boomregion schlechthin. Bereits zum vierten Mal in Folge gingen aus China, Indien und den Pazifikländern mehr Aufträge ein. Deutschland ist zwar nach wie vor mit einem Umsatzanteil von 13 Prozent der wichtigste Markt für die Bochumer, aber China holt gewaltig auf und steht mittlerweile mit 12 Prozent an dritter Stelle hinter den USA (13 Prozent).
In den Hochzeiten der Krise waren auch in Geas Geschäften die Preise erodiert. In der Folge achteten die Bochumer verstärkt auf die Preisqualität und Vertragskonditionen. Das bedeutet, dass das Unternehmen lieber auf einen Auftrag verzichtet, als damit Verluste zu produzieren. Der Preisdruck hat sich Gea zufolge auch im Sommer nicht verringert. Etwa in der Landwirtschaftssparte, die beispielsweise Anlagen für die Milch-Industrie fertigt.
KONZERNUMBAU
Der Auftragseingang wuchs zwischen Juli und September im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Fünftel auf 1,153 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 6 Prozent auf 1,125 Milliarden zu. Vor Zinsen und Steuern verdiente Gea 61,1 Millionen Euro und damit etwas weniger als im Vorjahr. Unter dem Strich waren es mit 35,3 Millionen Euro indes etwas mehr als zuvor.
Die Kosten für den laufenden Konzernumbau, der vor allem das Geschäft mit Wärmetauschern betrifft, beziffert Gea über das laufende Jahr hinaus weiterhin auf bis zu 120 Millionen Euro. Im vergangenen Quartal schlug der Umbau mit 31 Millionen Euro zu Buche. Der Konzern ist in der Vergangenheit, mit Ausnahme von 2009, stark über Zukäufe gewachsen und hat sich zu Jahresbeginn eine neue Organisation in fünf operative Segmente verordnet.
PROGNOSE BESTÄTIGT
Den Ausblick bekräftigte Gea. Demnach soll der Jahresumsatz 4,4 Milliarden Euro erreichen. Für das zweite Halbjahr hatte das Unternehmen einen moderaten Anstieg bei den Aufträgen sowie eine entsprechende Stabilisierung der Umsätze und Margen, die mindestens auf dem Level des Gesamtjahres 2009 liegen sollen, in Aussicht gestellt./stb/enl/wiz

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