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HeidelbergCement erwartet nach Krisenjahr wieder Zuwächse (AF)

HEIDELBERG (awp international) – Der Baustoffkonzern HeidelbergCement erwartet nach den schweren Umsatz- und Ergebniseinbrüchen im vergangenen Jahr wieder Zuwächse. “Insgesamt gehen wir für 2010 von einem globalen Wachstum bei Zement, Zuschlagsstoffen und Transportbeton aus”, schrieb Unternehmenschef Bernd Scheifele am Donnerstag in einem Brief an die Aktionäre. Dieses Wachstum werde spürbar von einer positiven Entwicklung in Asien und Afrika getragen.
Von weiterhin rückläufigen Volumen geht er hingegen im ersten Halbjahr wegen des langen und kalten Winters in den USA und Europa aus. Im zweiten Halbjahr rechnet er in den USA mit einer Markterholung. Wie stark diese sein werde, hänge nicht zuletzt von der Umsetzung geplanter Infrastrukturprojekte ab. Die Aktie gab im vorbörslichen Handel leicht nach, da der am Donnerstag vorgelegte Überschuss etwas schlechter als erwartet ausfiel.
STABILE DIVIDENDE
Die im MDax notierte Gesellschaft will jedoch nicht nur auf eine konjunkturelle Erholung vertrauen, sondern auch ihren Sparkurs konsequent fortsetzen und zusätzlich 300 Millionen Euro einsparen. Mit dem bereits im Sommer 2008 aufgelegten Sparprogramm drückte HeidelbergCement im vergangenen Jahr die Kosten um mehr als 550 Millionen Euro. Ursprünglich wollten die Heidelberger 250 Millionen Euro an Kosten einsparen. So wurden konzernweit etwa 7.500 Arbeitsplätze abgebaut. Bereits 2008 hatten die Heidelberger rund 7.000 Stellen gestrichen.
Im Krisenjahr 2009 hatte Heidelberg die weltweite Wirtschaftskrise deutlich zu spüren bekommen. Hinzu kam im Schlussquartal ein kalter Winter. Trotz eines Verlustes in Höhe von 354 Millionen Euro in den letzten drei Monaten schrieb das Unternehmen im Gesamtjahr noch knapp schwarze Zahlen. Der Jahresüberschuss betrug 168 Millionen Euro betragen. 2008 hatte HeidelbergCement aufgrund des Verkaufs seiner Baustofftochter maxit noch 1,9 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Dividende für 2009 solle stabil bei 12 Cent je Aktie liegen.
ZAHLREICHE SONDERBELASTUNGEN
Bereits im Februar hatte das Unternehmen Eckdaten zum Gesamtjahr 2009 vorgelegt. Danach schrumpfte der Umsatz im Gesamtjahr um 21,6 Prozent auf 11,12 Milliarden Euro. Der operative Gewinn ging um 38,6 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis wurde durch Einmaleffekte wie Kosten für Restrukturierung und Refinanzierung belastet. Hinzu kam eine Wertberichtigung von Vermögenswerten in Höhe von 421 Millionen Euro wegen der geplatzten Immobilienblase in Spanien und Nordamerika. Insbesondere litt das Unternehmen unter einer schwachen Nachfrage nach Bauprodukten wie Ziegeln und Röhren.
ne/zb/wiz

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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