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Henkel im Aufwind – Analysten optimistisch für Waschmittel und Kleber

DÜSSELDORF (awp international) – Der Konsumgüter- und Klebstoffhersteller Henkel hat im dritten Quartal Analysten positiv überrascht und die Aktie auf einen Höhenflug geschickt. Zwischen Juli und September bremste Henkel die Rückgänge stark ab. Besonders das starke Geschäft mit Waschmitteln half Henkel auf die Beine. Aber auch die massiv unter der Konjunkturkrise leidende Klebersparte erholte sich und sorgte damit für die grösste Überraschung. Im frühen Handel legte die Aktie an der Dax-Spitze um 4,75 Prozent auf 32,02 Euro zu.
War das Henkel-Geschäft im ersten Halbjahr organisch noch um 5,7 Prozent geschrumpft, ging es im dritten Quartal nur noch um 2,5 Prozent zurück. Beobachter hatten mit minus 4 Prozent gerechnet. Am besten schnitt Henkel mit Wasch- und Reinigungsmitteln ab, die organisch um 2,4 Prozent zulegten, Kosmetik/Körperpflege wuchs um 3,7 Prozent. Der unerwartete Lichtblick kam aus Klebersparte Adhesive Technologies, die mit einem 7,6-prozentigen organischen Rückgang deutlich besser abschnitt als von Experten erwartet.
KLEBERSPARTE WEITER UNTER DRUCK – ABER WENIGER ALS ERWARTET
Mit Adhesive Technologies fuhr Henkel einen um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von 150 Millionen Euro ein und lag damit um rund 40 Millionen Euro über den Schätzungen. Die überraschend hohe Profitabilität beider Sparten, wenn auch nur vor Sonderposten, sorgt unter Analysten für Zuversicht. Auch für die Zukunft rechnen Analysten mit guter Dynamik für das Waschmittelgeschäft und weiteren Verbesserungen bei Klebern.
“Im dritten Quartal haben wir die Markterwartungen an die Ergebnisentwicklung übertroffen. Darin spiegeln sich die Stabilisierung in unseren Märkten und unsere Programme zur Struktur- und Kostenanpassung wider. Allerdings kann nicht erwartet werden, dass die starken Zahlen des abgelaufenen Quartals im vierten Quartal wieder erreicht werden”, sagte Vorstandschef Kasper Rorsted.
UMSATZ UND EBIT ÜBERRASCHEN
Der operative Gewinn lag mit 290 Millionen Euro über dem Vorjahreswert, der von hohen Umbaukosten belastet war. Ohne die Sonderposten lag das betriebliche Ergebnis mitten in der Wirtschaftskrise mit 385 Millionen Euro nur leicht unter dem Vorjahresgewinn. Auch beim Umsatz kam Henkel trotz des weltweiten Konjunkturabschwungs voran. Die Düsseldorfer blieben zwar weit hinter dem Vorjahresquartal zurück, setzten mit 3,49 Milliarden Euro aber etwas mehr um als in den drei Monaten zuvor.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern mit Wasch- und Reinigungsmitteln erhöhte sich von 117 auf 137 Millionen Euro. Im Vorjahr waren hohe Umbaukosten angefallen. Die Klebersparte leidet weiterhin unter dem Nachfrageeinbruch in wichtigen Abnehmerindustrien, erholte sich aber. Der Umsatz von 1,63 Milliarden Euro liegt etwas über dem des zweiten Quartals. Bei einem leicht rückläufigen Umsatz verbesserte die Sparte Kosmetik/Körperpflege das betriebliche Ergebnis von 96 auf 100 Millionen Euro. Vollständige Zahlen für das dritte Quartal will Henkel am 11. November vorlegen./fn/nl/tw

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