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ICBC hält an Partnerschaft mit Goldman fest – Amerikaner verkaufen Aktienpaket

SCHANGHAI/HONGKONG (awp international) – Die US-Investmentbank Goldman Sachs und die chinesische Grossbank ICBC wollen trotz des milliardenschweren Anteilsverkaufs durch die Amerikaner weiter zusammenarbeiten. Die strategische Partnerschaft bleibe unverändert, teilte die ICBC am Donnerstag in Schanghai mit. Goldman Sachs hatte sich am Mittwoch von ICBC-Aktien im Wert von mehr als zwei Milliarden US-Dollar getrennt. Deren Kurs rutschte am Donnerstag in Hongkong auf den tiefsten Stand der vergangenen drei Wochen.
Das letzte Mal hatte Goldman Sachs vor 16 Monaten ein grösseres Aktienpaket an dem chinesischen Institut verkauft. Erst im April war eine Bindungsfrist ausgelaufen, sodass die Amerikaner ihre Beteiligung nun weiter herunterfahren durften. Die Aktien sollen zu einem Preis von 5,74 Hongkong-Dollar verkauft worden sein. Das entspräche einem Abschlag von 3,9 Prozent auf den Kurs.
Insgesamt brachte der Aktienverkauf Goldman Sachs nun 2,25 Milliarden US-Dollar ein. Die Beteiligung an der chinesischen Bank sank damit von 3,9 auf etwa 3 Prozent. Die Amerikaner waren vor vier Jahren bei ICBC eingestiegen und konnten seither an einer kräftigen Wertsteigerung teilhaben.
Vor dem neuerlichen Aktienverkauf hatte die ICBC-Beteiligung von Goldman Sachs einen Wert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar. 2006 hatte die Bank lediglich 2,58 Milliarden investiert. Auch Europas grösser Versicherer Allianz hat sich in den vergangenen Monaten von einem ICBC-Aktienpaket getrennt und damit mehrere hundert Millionen Euro Sondergewinn eingefahren./RX/stw/zb/tw

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