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IPO/Ströer setzt auf Digitalisierung – “stabil aufgestellt” (AF)

FRANKFURT (awp international) – Der an die Börse strebende Aussenwerbeunternehmen Ströer setzt für die Zukunft vor allem auf die Digitalisierung der Werbung. Trends wie die steigende Mobilität der Menschen, der Zuzug in die Städte sowie die Entwicklung hin zu immer mehr digitalen Werbeträgern sollen für ein strukturelles Wachstum sorgen. “Mobilität, Urbanisierung und Digitalisierung unterstützen uns”, führte Udo Müller, Mitgründer und Vorstandsvorsitzende des Kölner Unternehmens, am Montag bei der Vorstellung der Börsenpläne mit. Der Börsengang ist für den 15. Juli geplant.
Trotz der schwankenden Märkte zweifelt das Management nach eigenem Bekunden nicht am Zeitpunkt der Neuemission. Zu dem Schritt an die Börse habe man sich im vergangenen Jahr entschieden. “Natürlich sind die Märkte nicht in optimaler Verfassung, aber da sind sie wohl nie, wenn man in die Börse gehen will”, sagte Müller und fügte an: ?Wir fühlen uns stabil genug aufgestellt, um auch in diesen Zeiten einen fairen Preis erzielen zu können, wir sind sehr zufrieden mit dem positiven Feedback bisher.?
Ströer will als Gesellschaft beim IPO einen Erlös von 275 Millionen Euro erzielen. Inklusive eines Anteils, den der Investor Cerberus verkauft sowie einer möglichen Mehrzuteilung könnte das Volumen bei bis zu 412 Millionen Euro liegen. Damit wäre das Werbeunternehmen der bisher drittgrösste Börsengang des Jahres in Deutschland, nach dem Chemiehändler Brenntag und Kabel Deutschland mit Emissionsvolumen von jeweils mehr als 700 Millionen Euro. Die beiden Unternehmen waren vor wenigen Tagen in den Mittelwerteindex Mdax aufgestiegen. Auch Ströer sieht sich dort mittelfristig als Kandidat für den Index. Eine Dividende will das Unternehmen vorerst nicht zahlen. ?Wachstum geht vor Dividende?, sagte Müller.
Die Gesellschaft ist eines der führenden Unternehmen für Aussenwerbung in Europa. Sie will mit dem Erlös aus dem Börsengang neben einer geplanten Schuldenreduzierung im Ausland expandieren. Die Türkei und Polen stehen aktuell mit Zukäufen auf der Agenda./nmu/she

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