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Kuoni H1: Verlust geringer als befürchtet – Konkreter Ausblick

Zürich (awp) – Die Kuoni Reisen Holding AG hat im ersten Halbjahr einen fast unveränderten Umsatz und einen deutlich geringeren Verlust als im Vorjahr ausgewiesen. Die Erwartungen der Analysten wurden in allen Bereichen teils deutlich übertroffen. Zudem gab der Reiseveranstalter am Donnerstag einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr.
Der Gruppenumsatz ging minimal um 0,2% auf 1’756 Mio CHF zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel – bereinigt um die Kosten für das Investitions- und Kostensenkungsprogramm sowie die Effekte aus dem Vulkanausbruch – mit -1,8 Mio CHF nur noch leicht negativ aus (VJ -32,8 Mio), unbereinigt waren es noch -37,8 (-48,7) Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 46,1 Mio CHF (VJ -51,0 Mio).
Analysten hatten durchschnittlich (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1’744,8 Mio, einem operativen Verlust von 9,5 Mio (bereinigt) bzw. 49,3 Mio (unbereinigt) sowie einem Reinverlust von 50,8 Mio CHF gerechnet.
Die Verluste durch den Vulkanausbruch in Island fielen geringer aus als die (von Kuoni selbst) geschätzten 18 Mio CHF und beliefen sich auf Stufe EBIT auf 15,2 Mio CHF. Die Nachfrage wurde in Europa auch wegen der Schuldenkrise, Streiks und Demonstrationen in Griechenland sowie der Unruhen in Thailand gebremst.
Für das Anfang 2009 gestartete Investitions- und Kostensenkungsprogramm wurden im ersten Halbjahr 2010 13,6 Mio CHF aufgewendet. Für das ganze Geschäftsjahr werden Aufwendungen in Höhe von 46 Mio CHF erwartet. Das Programm läuft über drei Jahre.
Der Cashflow aus Betriebstätigkeit erhöhte sich deutlich auf 115 (29) Mio CHF, auch der Free Cashflow stieg auf 97 (13) Mio CHF stark an. Das Eigenkapital lag per Ende Juni 2010 bei 529 Mio CHF (Ende 2009: 592 Mio CHF), die Eigenkapitalquote sank vor allem saisonbedingt auf 25,9 (32,0)%.
In den einzelnen Divisionen verbuchten sowohl die Marktregion Nord mit Skandinavien, Grossbritannien und Benelux als auch die Marktregion Süd mit der Schweiz, Südeuropa und Asien Umsatzrückgänge. Die Division Destinations konnte hingegen besonders dank einer überdurchschnittlich gesteigerten Nachfrage bei Destination Management Indien, Arabien, Europa und in den USA den Nettoerlös deutlich steigern.
Für den weiteren Verlauf ist Kuoni recht optimistisch. Die Reisebuchungen für 2010 zeigten laut Mitteilung in den vergangenen acht Wochen eine Zunahme von 9% gegenüber dem Vorjahr. Die Buchungen des Veranstaltergeschäfts lägen per 8. August auf Vorjahresniveau. Im Juli, dem wichtigsten Monat des Geschäftsjahres konnten sowohl die Nettoerlöse als auch die EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Die EBIT-Marge lag im Juli bei über 10%.
Für das Gesamtjahr erwartet Kuoni mit den höheren Buchungsständen für das zweite Halbjahr eine Zunahme des Nettoerlöses gegenüber dem Vorjahr im tiefen einstelligen Prozentbereich. “Aufgrund nachhaltiger Kostensenkungen und verbesserter Margen rechnen wir mit einer bereinigten EBIT-Marge gegen 3%”, wird CEO Peter Rothwell in der Mitteilung zitiert.
Die Anfang Juni begonnene Vollübernahme von Et-china soll bis Ende 2010 vollzogen werden. Für das zweite Halbjahr hält das Unternehmen an seiner bisherigen Akquisitionsstrategie fest.
dr/uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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