Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

L’Oreal verdient 2009 weniger – Aktionäre bekommen höhere Dividende

PARIS (awp international) – Der weltgrösste Kosmetikkonzern L’Oreal hat 2009 weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahr. Unter anderem die rückläufige Nachfrage nach Luxuskosmetik und Friseurprodukten belastete. Vor allem in einigen westeuropäischen Ländern wie Spanien oder Italien lief das Geschäft schleppend. Seinen Aktionären will L’Oreal dennoch eine höhere Dividenden zahlen. Für das laufende Geschäftsjahr 2010 verspricht Vorstandschef Jean-Paul Agon wieder steigende Gewinne und Umsätze.
Wie L’Oreal am Montagabend in Paris mitteilte, sank das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro. Der Überschuss vor Sonderposten ging um 3,2 Prozent auf 1,997 Milliarden Euro zurück. Beim Umsatz verbuchte L’Oreal einen Rückgang von 17,54 Milliarden Euro auf 17,47 Milliarden.
L’Oreal hat eine Menge Geld in Werbung und in die Entwicklung neuer Produkte gesteckt, um die Verbraucher bei der Stange zu halten. Das habe sich aber eindeutig nicht in besseren Umsätzen ausgezahlt, merkte ein Analyst an. Gerade im Weihnachtsquartal sei der Konzern hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Die L’Oreal-Aktie war am Dienstagvormittag einziger Verlierer im Dow Jones EuroStoxx 50 und sank um 4,44 Prozent auf 73,340 Euro. Die Papiere des deutschen Konkurrenten Beiersdorf büssten zuletzt im Dax 0,37 Prozent auf 42,230 Euro.
In der Wirtschaftskrise blieben die teuren Luxuskosmetikprodukte vielerorts in den Regalen liegen. L’Oreal hatte vor allem zu Beginn des Jahres mit vollen Lagern zu kämpfen. Mit Premiummarken wie Lancome oder YSL verbuchte der Konzern 2009 einen Umsatzrückgang von neun Prozent. Auch teure Salon-Produkte wie Keratase waren weniger gefragt. Zulegen konnte L’Oreal hingegen mit seinen günstigeren Verbrauchermarken (L’Oreal, Maybelline, Garnier). Die Naturkosmetiklinie The Body Shop hielt sich stabil.
Konzernchef Jean-Paul Agon setzt darauf, dass das neue Geschäftsjahr besser läuft, vor allem was das Luxussegment betrifft. Im Januar und Februar sei dieser Bereich wieder gewachsen, sagte er. Auch in Westeuropa hätten sich die Umsätze erholt.
Die Aktionäre sollen für 2009 eine um 4,4 Prozent höhere Dividende von 1,50 Euro je Aktie erhalten. L’Oreal bezeichnete seine finanzielle Lage als “robust”. Auch nach Auszahlung der Dividende liege der Cash-flow noch deutlich über dem des Vorjahres./she/wiz

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft