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Lafarge senkt nach schwachem Halbjahr seine Wachstumsziele für Zementnachfrage

PARIS (awp international) – Der französische Bauzulieferer Lafarge hat weiterhin mit den Auswirkungen des diesjährigen harten Winters zu kämpfen. Die Erlöse seien im ersten Halbjahr um 3,0 Prozent auf 7,712 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte der HeidelbergCement-Konkurrent am Freitag in Paris mit. Der operative Gewinn sank um 5,0 Prozent auf 1,072 Milliarden Euro. Unter dem Strich wies Lafarge einen bereinigten Gewinn von 233 Millionen nach 327 Millionen im Vorjahr aus. Je Aktie ergab sich 0,81 Euro nach 1,33 Euro im Vorjahreszeitraum. Die Aktie fiel in den ersten Handelsminuten um 1,68 Prozent auf 42,76 Euro.
Nach dem langen Winter in Europa, der das Baugeschäft lähmte, hatte der Zementhersteller starke Verluste im ersten Quartal hinnehmen müssen. Dies drückte auch auf die Zahlen der gesamten ersten Jahreshälfte. Der Zementabsatz ging zurück. Angesichts dessen schraubte die Gruppe ihre Erwartungen für 2010 herunter: Die Nachfrage werde im schlechtesten Fall um ein Prozent sinken und bestenfalls um drei Prozent steigen. Zuvor hatte Lafarge einen Zuwachs von 5 Prozent prognostiziert.
Bei seinem Sparprogramm kommt Lafarge dagegen besser voran als geplant. Das Unternehmen habe bereits in den ersten sechs Monaten die Kosten um 200 Millionen gesenkt und werde daher das Einsparziel für das Gesamtjahr um mehr als 200 Millionen Euro übertreffen. 2011 sollen die Kosten um weitere 200 Millionen Euro gesenkt werden. Den milliardenschweren Schuldenberg wollen die Franzosen weiter abbauen und daher die Investitionen auf eine Milliarde Euro beschränken. Lafarge wies Ende Juni Schulden in Höhe von 15,160 Milliarden Euro aus.
Ein Lichtblick blieben für Lafarge die Märkte von Asien und Nordamerika: Dort konnte der Baukonzern zwischen April und Juni 2010 zweistellig im Umsatz zulegen. Die Franzosen profitierten vor allem von der brummenden Konjunktur in Fernost, sowie den staatlichen Förderungen für den Ausbau der Infrastruktur in Ländern wie den USA und China./juw/mne/stk

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