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Looser 2010: Gewinn gesteigert, höhere Ausschüttung – Zuversicht für 2011 (Zus.)

Arbon (awp) – Die Industrie-Gruppe Looser hat im vergangenen Geschäftsjahr 2010 von der weltweiten Konjunkturerholung profitiert und Betriebs- und Reingewinn trotz starkem Franken gesteigert. Entsprechend kann auch die Ausschüttung an die Aktionäre erhöht werden. Für das laufende Jahr gibt sich der Konzern zuversichtlich, sowohl Umsatz wie auch Gewinn sollen wachsen.
Das Betriebsergebnis (Stufe EBITDA) legte um 3,9% auf 61,7 Mio CHF zu, die Marge stieg leicht auf 12,8%. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 24,0 Mio CHF, was einem Plus von gut 12% gegenüber dem Vorjahresergebnis entspricht. Der Umsatz stieg – wie bereits früher berichtet – um 2,6% auf 481 Mio CHF (akquisitions- und währungsbereinigt +7,6%), wobei der Wechselkurseinfluss (v.a. EUR, USD) diesen mit rund 26 Mio CHF belastete.
MARKTERHOLUNG IN ALLEN BEREICHEN
“Wir haben letztes Jahr gut gearbeitet und dabei nach dem schwierigen Jahr 2009 von der Markterholung in allen Bereichen profitiert”, sagte Konzernchef Tim Talaat am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Aufgrund der erzielten Ergebnisse beantragt der Verwaltungsrat eine (steuerfreie) Ausschüttung an die Aktionäre von 1,60 CHF nach 1,30 CHF im Vorjahr.
Die finanzielle Flexibilität habe sich 2010 weiter verbessert, führte Finanzchef Christoph Fierz zudem aus. So sank trotz der Ausschüttung an die Aktionäre die Nettoverschuldung per Ende Jahr aufgrund des “soliden” Free Cashflows um 18,2 Mio auf noch 114,9 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote sank zwar leicht auf 38,1 von 40,5%, was aber vor allem mit dem per Jahresende 2010 sehr starken Franken bzw. schwachen Euro zu tun hat.
Alle vier Geschäftsbereiche blieben 2010 auf Wachstumskurs. In Lokalwährung haben sich alle Bereiche sowohl bei den Umsätzen als auch bei den operativen Ergebnissen weiter verbessert.
Der (grösste) Bereich Beschichtungen wuchs 2010 um 5% auf 206,5 Mio CHF. Gesamthaft wurde mit den fünf Geschäftsfeldern ein EBITDA von 21,7 Mio CHF (+8,8%) erwirtschaftet, bei einer Marge von 10,5 (10,2)%. Das zweitgrösste Segment Türen erreichte 2010 einen Umsatz von 184 Mio CHF (-3,6%), währungsbereinigt waren es allerdings +5,1%. Die Prüm-Garant-Gruppe habe ihre Position als Nummer Zwei im deutschen Innentürenmarkt weiter stärken können, sagten die Verantwortlichen. Der Segments-EBITDA sank leicht auf 26,2 Mio CHF, die Marge verbesserte sich aber etwas auf 14,2%.
UMSATZ UND GEWINN SOLL STEIGEN
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Looser zuversichtlich und will bei Umsatz und Gewinn weiter wachsen. Der Konzern geht dabei von einer positiven konjunkturellen Entwicklung bei weiter steigenden Rohstoffpreisen und einer weiter unsicheren Währungsentwicklung aus. Sofern keine unerwarteten negativen Entwicklungen aufträten, rechne man mit einer Fortsetzung der Wachstumsdynamik in den vier Geschäftsbereichen, hiess es.
Ins neue Jahr ist Looser laut CEO Talaat “mehr oder weniger nach Plan” gestartet. Finanzchef Fierz meinte allerdings, man dürfe die Entwicklung im ersten Quartal aufgrund der Saisonalität nicht einfach auf das Gesamtjahr hochrechnen, das erste Viertel sei “normalerweise nicht das repräsentativste”. Ausserdem werde der Transaktions-Effekt aus den Wechselkursen im ersten Quartal (im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode) am grössten sein.
Wachsen will der Konzern vor allem organisch, aber auch mit selektiven Arrondierungszukäufen in den angestammten Bereichen. “Wir arbeiten jedenfalls nicht an einer fünften Division”, sagte CEO Talaat auf eine entsprechende Frage. “Wir werden vor allem dort zukaufen, wo wir Wert generieren können.” Als Kriterium für einen Zukauf nannte er u.a. einen “guten Cashflow”.
Die Looser-Aktie legte in einem freundlichen Gesamtmarkt überdurchschnittlich zu, am frühen Nachmittag stand das Papier bei regem Handel 2,2% höher bei 78,30 CHF. Marktteilnehmer sprachen von einem “soliden Ergebnis”.
uh/ra

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