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Märklin muss neuen Grosslieferanten suchen

GÖPPINGEN (awp international) – Wieder Unruhe beim insolventen Modellbahnhersteller Märklin: Das Göppinger Unternehmen verliert einen seiner wichtigsten chinesischen Zulieferer – hofft aber, schnell mit einem Nachfolger Verträge abschliessen zu können. Vertreter des Managements seien derzeit in China und führten Verhandlungen: “Der Abschluss wird bald passieren”, sagte eine Sprecherin des Insolvenzverwalters am Donnerstag.
Das chinesische Unternehmen Sanda Kan, dessen Zuliefervolumen für etwa sieben Prozent des Märklin-Umsatzes verantwortlich sei, will sein Geschäft neu ordnen und hat etwa drei Vierteln seiner weltweiten Kunden zum Jahresende gekündigt. Das Weihnachtsgeschäft sei dadurch nicht gefährdet, sagte die Sprecherin weiter. Die Kündigung sei zum jetzigen Zeitpunkt zwar überraschend, aber komme “nicht ungelegen”. Man habe bereits seit einem Jahr alternative Lösungen für die Zulieferung gesucht. Ein Teil der Produktion könne beispielsweise ins Werk nach Göppingen oder ins ungarische Györ verlagert und damit die Arbeitsplätze gesichert werden.
Märklin hatte im Februar 2009 Insolvenz angemeldet. Von April 2009 bis Februar 2010 verbuchte das Traditionsunternehmen aber wieder einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12,4 Millionen Euro. Der Umsatz lag bei rund 90 Millionen Euro./jsw/DP/tw

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