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MLP steigert Gewinn deutlich – Sondereffekte belasten aber (AF)

WIESLOCH (awp international) – Der Finanzdienstleister MLP hat im ersten Quartal dank des laufenden Sparprogramms deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg wegen eines Einmaleffektes im Vergleich zum Vorjahr aber nur um 26 Prozent auf 4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Wiesloch mitteilte. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Anstieg gerechnet. Vorgezogene Absicherungskosten im Rahmen des Beteiligungsprogramms für MLP-Berater und -Mitarbeiter hätten den Gewinn mit zwei Millionen Euro belastet. Am Morgen fiel die MLP-Aktie um 0,88 Prozent auf 7,290 Euro und notierte damit noch schwächer als der Markt.
Unter dem Strich nahm MLP zwei Millionen Euro ein, vor einem Jahr hatte der Finanzdienstleister nur einen schmalen Gewinn ausweisen können. Die Umsatzerlöse, die sich aus Provisionen und Zinsen zusammensetzen, sanken um fünf Prozent auf 115,3 Millionen Euro und damit stärker als von Analysten erwartet. Massgeblich dafür seien schwächere Erlöse aus dem Zinsgeschäft gewesen.
Das Marktumfeld bleibe insgesamt angespannt, sagte MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg laut Mitteilung. “Allerdings sehen wir sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft positive Signale und haben im ersten Quartal eine gute Grundlage für die kommenden Monate gelegt.” Die Rahmenbedingungen blieben vor allem im ersten Halbjahr herausfordernd. “Wir rechnen aber damit, dass sich das Umfeld weiter stabilisiert und sich unser Geschäft stetig belebt”, sagte Finanzchef Andreas Dittmar.
MLP will die Kosten weiter senken und 2010 noch einmal zehn Millionen Euro sparen, im vergangenen Jahr waren bereits 28,7 Millionen Euro gespart worden. Im ersten Quartal senkte MLP die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Millionen Euro auf 74,5 Millionen Euro.
Das verwaltete Vermögen konnte MLP im ersten Quartal um knapp eine Milliarde auf 17,7 Milliarden Euro steigern. Das Neugeschäft in der Altersvorsorge legte im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 1 Milliarde Euro zu, die Provisionserlöse gingen jedoch zurück. Auch in der privaten Krankenversicherung sanken die Provisionserlöse, obwohl die vermittelten Jahresbeiträge auf 15,9 Millionen Euro (Vorjahr 13,2 Mio Euro) kletterten. Steigern konnte MLP hingegen die Provisionserlöse im Vermögensmanagement und bei der Sachversicherung. Die Zahl der Berater blieb mit 2.384 im Vergleich zum Jahreswechsel stabil.
gr/stb/wiz

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