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Mobiliar: Wechsel an der Spitze – Wachstum schneller als Markt (AF)

(Halbjahresergebnis mit Personalie ergänzt)
Bern (awp/sda) – Führungswechsel bei der Versicherungsgruppe Mobiliar: Markus Hongler wird Ende Mai zum neuen Konzernchef. Er löst Urs Berger ab, der Präsident des Verwaltungsrats werden soll. Markus Hongler stösst vom Versicherungskonzern Zurich Financial Services (ZFS) zum Berner Unternehmen. Er leitete dort bis 2008 das Schweizer Geschäft und ist gegenwärtig Leiter der Sparte Western Europe und Mitglied der erweiterten Konzernleitung.
Hongler bringe wertvolles Wissen über internationale Märkte und das Schweizer Geschäft mit, heisst es in der Mitteilung der Mobiliar vom Donnerstagabend. Er habe zudem seine Wurzeln bei der Mobiliar, was für das Verständnis des genossenschaftlichen Unternehmens wichtig sei.
Der 53-jährige Luzerner hatte seine Ausbildung bei der Mobiliar absolviert, bevor er nach diversen Weiterbildungen seine Karriere 1983 bei der Zurich fortsetzte. Bei der Mobiliar übernimmt er die Führung eines Versicherers, der im ersten Halbjahr 2010 stärker als die Branche gewachsen ist.
So legte die Gruppe bei den Prämien um 3,5% auf 2,043 Mrd CHF zu. Sie lag damit über dem Marktwachstum von 0,6%. Der Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gestiegen. Unter dem Strich verdiente die Mobiliar 186,5 Mio CHF, wie das Unternehmen ebenfalls am Donnerstag bekanntgab. In der Vorjahresperiode hatte der konsolidierte Gewinn noch 154,0 Mio CHF betragen.
Im Nicht-Lebengeschäft stieg das Ergebnis von 111,7 Mio auf 154,5 Mio CHF. Besonders erfreulich hätten sich die Betriebs-, Haushalt- und Fahrzeugversicherungen entwickelt. Das Prämienwachstum betrug im Nicht-Lebengeschäft 4,1%, während der Markt durchschnittlich um 0,7% wuchs.
Auch im Lebengeschäft sei die Mobiliar mit 1,9% stärker als die Branche mit 0,5% gewachsen, schreibt die Versicherungsgruppe. Allerdings schrumpfte hier der Gewinn von 42,3 Mio auf 32 Mio CHF.
Im Lebengeschäft machte der Mobiliar vor allem das finanzielle Ergebnis einen Strich durch die Rechnung. Wegen der Unsicherheiten an den Kapitalmärkten waren auch Privatpersonen zurückhaltend beim Abschluss von fondsgebunden Lebensversicherungen und reinen Fondsprodukten.
Das Anlagegeschäft erzielte ein Ergebnis von 119,4 Mio CHF. Es trug damit wesentlich zum Halbjahresgewinn bei. Dank der Währungsabsicherung des Obligationen- und Aktienbestandes in Euro waren die Anlagen der Mobiliar von der Schwäche der europäischen Gemeinschaftswährung nicht betroffen. Vor den Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten blieben sie aber nicht verschont.
uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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