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MORNING BRIEFING – International

FRANKFURT (awp international)
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AKTIEN
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DEUTSCHLAND: – SCHWÄCHER ERWARTET – Belastet von erneut schwachen Vorgaben der Wall Street werden die deutschen Aktienindizes auch am Dienstag schwächer erwartet. Finspreads taxierte den Dax am Morgen um 0,49 Prozent tiefer bei 7.050 Punkten. In den vergangenen vier Handelstagen hat der deutsche Leitindex zeitweise knapp vier Prozent verloren bis auf ein Tief bei 7.021 Zählern. Die wachsenden Sorgen um die weltwirtschaftliche Entwicklung hätten die Wall Street weiter belastet und das drücke auch zur Eröffnung in Europa auf die Stimmung, sagte Analyst Ben Potter von IG Markets. Die Vorgabe der Wall Street ist leicht negativ: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verlor 0,19 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Vorabend. Die Agenda ist weiterhin dünn und lässt keine starken Impulse von der Konjunktur- oder Unternehmensseite erwarten. Einem Händler zufolge dürften die Augen auf das Thema Griechenland gerichtet bleiben und einige Anleger dürften auch auf die technische Lage mit dem Dax über 7.000 Punkten achten.
USA: – TENDENZ – Anhaltende Konjunktursorgen haben die wichtigsten US-Indizes auch zu Beginn der neuen Handelswoche belastet. Für Mollstimmung sorgte auch das Chartbild des S&P-500 , nachdem der marktbreite Index unter sein Tief vom April auf das Niveau von Ende März abgetaucht ist. Das Kursbarometer verlor letztlich 1,08 Prozent auf 1.286,17 Punkte. Der Dow-Jones-Index verlor 0,50 Prozent auf 12.089,96 Punkte.
JAPAN: – FREUNDLICH – Nach dem schwächeren Wochenstart zeigte sich die Börse in Tokio am Dienstag etwas erholt. Nach dem jüngsten Kursrutsch hätten japanische Titel mittlerweile eine attraktive Bewertung, die einige Marktteilnehmer dazu verleiten könnten, wieder zuzugreifen, hiess es von Händlerseite. Zudem dürfte die Bewertung das Potenzial nach unten begrenzen.
DAX 7.084,57 -0,34%
XDAX 7.039,81 -1,03%
EuroSTOXX 50 2.765,33 -0,85%
Stoxx50 2.540,26 -0,61%
DJIA 12.089,96 -0,50%
S&P 500 1.286,17 -1,08%
NASDAQ 100 2.274,48 -0,78%
Nikkei 9.420,18 +0,42% (7:15 Uhr)
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ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
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RENTEN: – ETWAS FESTER ERWARTET – Der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future wird am Dienstag von Analysten etwas fester erwartet. “Die Unsicherheit über das ob und wie eines neuen griechischen Rettungspakets besteht fort”, schreibt die HSH Nordbank in einer Tagesvorschau. “Weitere Einflussfaktoren des Rentenmarktes sind heute die Auftritte von US-Notenbankchef Bernanke und einiger seiner Kollegen, die über die Wahrscheinlichkeit eines neuen Staatsanleiheankaufprogramms philosophieren könnten.” Die HSH Nordbank sieht den Bund-Future in einer Handelsspanne von 125,22 bis 125,79 Punkte.
Bund-Future 125,57 0,32%
T-Note-Future 124,77 -0,04%
T-Bond-Future 126,34 -0,05%
DEVISEN: – FEST – Der Kurs des Euro hat sich am Dienstag im frühen Handel von seinem Vortagesverlust erholt und stieg wieder über die Marke von 1,46 US-Dollar. Am Markt hiess es, die Aussagen von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker zum Euro hätten die Gemeinschaftswährung zum Wochenstart etwas belastet. Zuletzt notierte der Euro bei 1,4609 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Montagmittag auf 1,4596 (Freitag: 1,4488) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6851 (0,6902) Euro.
(Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD 1,4609 +0,23%
USD/Yen 80,28 +0,22%
Euro/Yen 117,29 +0,45%
ROHÖL – SCHWÄCHER – Die Ölpreise sind am Dienstag im asiatischen Handel gefallen. Weiterhin lasteten die zuletzt enttäuschend ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA auf den Ölpreisen, sagten Händler. Die verhaltende Konjunkturentwicklung dürfte die Ölnachfrage dämpfen. Zudem wurde auf die Möglichkeit verwiesen, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ihre Förderung erhöhen könnte. Die Opec-Minister treffen sich an diesem Mittwoch in Wien, um über die offiziellen Förderquoten zu beraten. Innerhalb der Opec scheint keine Einigkeit über den künftigen Kurs zu herrschen. Zuletzt hatte sich das mächtige Opec-Mitgliedsland Saudi-Arabien für eine höhere Förderung ausgesprochen, während Iran dagegen votiert hatte.
WTI (NYMEX) 98,50 -0,51 USD (7:15 Uhr)
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PRESSESCHAU
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– Entscheidung über zweites Griechenland-Hilfspaket erst später; HB, S. 14, 15
– HSBC-Chefvolkswirt Stephen King: Umschuldung Griechenlands lässt sich nicht vermeiden (Gespräch); HB, S. 14
– Ferrostaal-Chef Jan Secher sieht den Konzern nach Schmiergeldvorwürfen gut aufgestellt (Gespräch); HB, S. 22
– Deutsche Fussball Liga will mit Vergabe von exklusiven Internet- und Mobilfunkrechten höhere Preise für Bundesliga erzielen; HB, S. 24
– Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer will mit einem neuen Planungsrecht und leistungsfähigeren Windkraftanlagen den Atomausstieg ermöglichen (Gastbeitrag); HB, S. 56
– RWE-Chef Grossmann schickt Brief an Bundeskanzlerin Merkel; FTD, S. 9
– Deutscher Atomausstieg lockt dänischen Versorger Dong an (Gespräch); FTD, S. 3
– EU-Kommission will die 73 bayerischen Sparkassen stärker in die Pflicht nehmen; FTD, S. 15
– Die meisten Altaktionäre der Commerzbank haben Kapitalerhöhung mitgetragen; FTD, S. 15
– Saudi-Arabien dürfte Ölförderung im Juni um 200.000 bis 300.000 Barrel pro Tag erhöhen; FT, S. 26
– Weissrussland erwägt Verkauf von staatlichem Kalikonzern Belaruskali; WSJE, S. 5
– Xing-Chef Stefan Gross-Selbeck: ‘Wir sind auf der Suche nach Akquisitionsobjekten’; FAZ, S. 17
– Initiative von Gewerkschaftsbund und Arbeitgebern zur Tarifeinheit steht vor dem Scheitern; FAZ, S. 11
– Barclays zielt auf starkes Wachstum in der Abwicklung (Transaction Banking) (Gespräch); BöZ, S. 5
– WestLB ist ein lukratives Geschäft für Berater; Welt, S. 11
– Jede zweite Metropole weltweit spürt bereits die Folgen der Erderwärmung; SZ, S. 19
– Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, über den Wert menschlicher Arbeit, Gewerkschaften und sein Leben als Pfarrer in Rheinhausen (Gespräch); SZ, S. 26
– Mieterbund: Kosten für Gebäudesanierung aufstocken; Neuen Osnabrücker Zeitung
– Atomausstieg: FDP befürchtet Entschädigungsforderungen; Kölner Stadt-Anzeiger
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/rum

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