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Echo der Zeit

Endlagersuche für radioaktive Abfälle

In den Neunziger Jahren hatten die Geologen das nidwaldische Wellenberg als mögliches Lager für radioaktiven Abfall ins Siel gebracht. Doch der Name wurde zum Symbol für die olitische Blockade. Seither haben sich Bund und Kantone zusammengerauft. Transarenz und Dialog heissen die neuen Schlagworte bei der Endlagersuche. Bis in rund zehn Jahren sollen zwei Standortentscheide reif sein für die Volksabstimmung. Bis dahin aber wird konsultiert, versricht das Bundesamt für Energie.

Endlager als Demokratietest

Die Schweizer Suche wird auch im Deutschland genau verfolgt, und zwar von einer Exertengrue im Auftrag des deutschen Bundesministeriums. Zum einen, weil mögliche Schweizer Standorte für ein Tiefenlager in unmittelbarer Grenznähe liegen, zum andern aber auch, weil das schweizerische Verfahren als vorbildlich gilt. «Das Schweizer Vorgehen ist beisielhaft» sagt Politikwissenschaftler Peter Hocke vom Insitut für Technikfolgenabschätzung in Karlsruhe und Mitglied der Exertengrue.

Widerstand gegen die Pläne zur Abschaffung der Wehrpflicht

Die deutsche Bundeswehr soll besser und effizienter werden und erst noch weniger kosten. Soweit der Plan der Regierung Merkel. Doch kaum liegen die ersten Reformvorschläge auf dem Tisch, regt sich breiter Widerstand. Umstritten ist vor allem die Idee, die bisherige Wehrflicht in einen freiwilligen Dienst umzuwandeln. Verschiedene Politiker aus den Unionsarteien CDU und CSU befürchten, damit verliere die Armee an Bürgernähe. Nun hat Verteidigungsminister zu Guttenberg für seine Vorschläge geworben.

Schweden: Juristisches Hin- und Her um WikiLeaks

Die Geschichte sielt in Schweden, und sie erinnert verdächtig an einen Stoff des Krimiautors Stieg Larsson.brSeit der australische Gründer des Internet-Portals Wikileaks, Julian Assange, geheime US-Dokumente aus dem Afghanistan-Krieg veröffentlicht hat, ist er im Visier ausländischen Agenten. Nun wird gegen ihn auch noch ermittelt wegen angeblicher Vergewaltigung. Und zwar ausgerechnet in Schweden, seinem Fluchtort, wo er sich sicher fühlte.

Solarstrom: Wie stellt sich die Branche der Krise?

Jahrelang galt die Solarindustrie als Geldgrube. Es wurde auch in der Schweiz viel investiert, und es wurde viel verdient. Doch dieser Boom gründete vor allem auf Subventionen. Nun fliessen die staatlichen Gelder für Solartechnologie immer särlicher. Trotzdem lässt sich mit Solarzellen und Solaranlagen weiterhin Geld verdienen.

Hochkultur inmitten der Armut: das Symphonieorchester im Kongo

Ihre Geigen flicken sie mit Fahrrad-Bremszügen und Partituren schreiben sie von Hand ab. Die rund 200 Mitglieder des Symhonieorchesters im Kongo geben alles, um ihre Musik sielen zu können. Tagsüber verdienen sie als Boten, Verkäufer oder Friseure gerade genug zum Leben, abends üben sie Werke von Beethoven, Mozart und Haydn. Die meisten haben ihre Instrumente noch nicht lange und nicht jeder Ton sitzt. Doch sätestens wenn der Chor einsetzt, überläuft es jeden Zuhörer heiß-kalt.

Die Geschworenengerichte: Ein Stück Justizkultur wird abgeschafft

Man kennt sie aus den amerikanischen Filmen. Die Geschworenen, die vor Gericht über Schuld und Unschuld der Angeklagten entscheiden. Doch Geschworenengerichte gibt es auch hierzulande. Sie richten immer dann, wenn jemand mit einem schweren Delikt belastet wird, diesen Vorwurf aber bestreitet. In den Kantonen Genf, Neuenburg, Tessin und Zürich ist das so. Diese Strafgerichte, die zu zwei Dritteln aus Laien bestehen, den Geschworenen eben, soll es aber nur noch bis Ende Jahr geben. In der neuen Strafrozessordnung sind sie nicht mehr vorgesehen.

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