Schweizer Nachwuchs fehlt dieses Jahr am Prix de Lausanne
Am Montag begann die 46. Ausgabe des Internationalen Ballettwettbewerbs "Prix de Lausanne". In diesem Jahr nehmen 74 junge Tänzerinnen und Tänzer aus 16 Ländern am prestigeträchtigen Nachwuchsanlass teil. Das Finale findet am 3. Februar statt.
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Ich bin ein Visual Storytelling Producer, der sich auf lange und serielle Multimedia-Produktionen spezialisiert hat. Ich arbeite mit Journalisten zusammen, um Tools und Arbeitsabläufe in verschiedenen Sprachen zu verbessern, die Einhaltung des Inhaltsstils zu gewährleisten und die Recherche und Umsetzung innovativer visueller Techniken zu leiten.
In Italien geboren und in Afrika aufgewachsen, bin ich heute in der Schweiz zu Hause. Ich habe an der Italienischen Nationalen Filmschule Filmregie studiert und als Dokumentarfilmeditor und Regisseur/Produzent in Berlin und Wien gearbeitet. Ich habe mich darauf spezialisiert, Multimedia in fesselnde Geschichten zu verwandeln.
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Geboren in Yokohama, Japan, lebe ich seit 1999 in der Schweiz und habe einen Master in internationalen Beziehungen. Seit 2016 arbeite ich für SWI swissinfo.ch, nachdem ich 15 Jahre lang für Asahi Shimbun im Büro der Vereinten Nationen in Genf tätig war, wo ich multilaterale und Schweizer Angelegenheiten verfolgte.
Dieses Jahr gibt es keine Schweizer Teilnehmer. Zumindest wohnen zwei der teilnehmenden Kandidaten (aus Japan und Belgien) in der Schweiz, beide sind von der Ballettschule Theater Basel.
Auffällig viele Tänzerinnen und Tänzer stammen aus Asien. 19 kommen aus Südkorea, 10 aus China und 9 aus Japan – sie machen rund die Hälfte der Gesamtteilnehmer aus.
Das hat seine Gründe: In Asien professioneller Balletttänzer zu werden, ist nicht einfach. Es gibt kaum Ausbildungsmöglichkeiten. Daher kommen viele junge, asiatische Tänzerinnen und Tänzer an den Lausanner Wettbewerb, mit dem Ziel, später an renommierten europäischen Ballettschulen oder bei Ballettkompanien studieren zu können.
«Beim Prix de Lausanne geht es um Potenzial. Potenzial ist nicht nur, wo man landen oder was man tun wird, sondern es ist auch das, was man mit all dem macht, worauf man sich vorbereitet hat», sagt Shelley Power, künstlerische Leiterin des Prix de Lausanne.
«An diesem Punkt sollten sich die Schülerinnen und Schüler nicht fragen, was möglich ist, denn alles ist möglich. Sie sollten sich sicher fühlen, dass sie die Fähigkeit haben, es nun umzusetzen. Ich hoffe, dass sie die immense Chance erkennen, ihr Leben zu bereichern, indem sie den Prix die ganze Woche über erleben. Dass sie das Beste daraus machen und im Moment leben.»
Die japanische Tänzerin Yuriko Kajiya, die mit dem Houston Ballet auftritt und im Jahr 2000 in Lausanne ein Stipendium gewann, ist diesmal Jurymitglied. Ihr Rat an die jungen Tänzerinnen und Tänzer: «Vergesst nicht die Haltung des ständigen Lernens.»
Der internationale Ballettwettbewerb «Prix de Lausanne»
Der Prix de Lausanne ist der internationale Ballettwettbewerb, der als Sprungbrett für junge Tänzer und Tänzerinnen zum professionellen Ballett gilt. Der Wettbewerb findet seit 1973 in Lausanne statt.
Die 46. Ausgabe dauert vom 28. Januar bis zum 4. Februar 2018, wobei die Finalisten am 3. Februar bekannt gegeben werden. In diesem Jahr haben 74 Tänzerinnen und Tänzer aus 16 Ländern im Alter von 14 bis 19 Jahren die Video-Vorprüfung bestanden und nehmen an dem Wettbewerb teil.
Die Preisträger erhalten ein Stipendium für eine renommierte Partner-Ballettschule oder einer Ausbildung in einer Kompanie.
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