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Nestlé 9 Mte: Organ. Wachstum +3,6% – Ausblick 2009 bestätigt (AF)

(Ergänzt um weitere Details, unter anderem zum Aktienrückkaufprogramm)
Vevey (awp) – Die Nestlé SA hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009 wegen der negativen Währungseinflüsse ein Umsatzminus hinnehmen müssen. Das organische Wachstum hat sich aber gegenüber den ersten sechs Monaten dank einer höheren Dynamik des internen Realwachstums (RIG) verbessert. Nestlé zeigt sich insgesamt zuversichtlich und hält an den bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr fest.
Der Umsatz ging um 2,2% auf 79’547 (VJ 81’362) Mio CHF zurück. Das für Nestlé wichtige organische Wachstum lag bei 3,6% (H1 2009: 3,5%; Q1 2009: 3,8%; 9 Mte 2008: 8,9%). Das interne Realwachstum (RIG) erreichte dabei 1,0%, wie der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern am Donnerstag mitteilte. Devestitionen hatten einen negativen Einfluss von 0,6% und die Währungen schmälerten den Umsatz um 5,2%.
Damit hat Nestlé die Schätzungen der Analysten in etwa getroffen, wobei der absolute Umsatz wegen des starken Währungseinflusses am unteren Ende der Erwartungen lag. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 80,153 Mrd CHF (Bandbreite 79,6 – 80,9 Mrd). Das organische Wachstum wurde bei +3,6% (+3,4% bis +3,9%) gesehen, das interne Realwachstum bei +0,9% (+0,7% bis +1,1%).
Der Gesamt-Bereich Nahrungsmittel und Getränke erzielte einen Umsatz von 73’709 Mio CHF und wuchs in der Berichtsperiode organisch um 3,5% (RIG 0,7%). Kein organisches Wachstum ergab sich in der Zone Europa (0,0%) und das einzige negative Wachstum ergab sich erneut bei Nestlé Waters (-1,8%).
Im dritten Quartal hat sich das RIG im Bereich Nahrungsmittel und Getränke klar beschleunigt, nach den ersten sechs Monaten lag es noch bei 0,1%. Diese Verbesserung habe sich in jeder Region gezeigt und im gesamten Nahrungsmittel- und Getränkegeschäft.
Die verbesserte Dynamik des internen Realwachstums im dritten Quartal, bei einem hohen Wachstum im Vorjahr, sei ein Beleg für die Stärke der Strategie von Nestlé, wird Konzernchef Paul Bulcke in der Mitteilung zitiert. Nebst der Straffung der Strukturen und des Produkteportfolios sei weiterhin in innovative Technologien investiert und die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten weltweit ausgebaut worden.
Zum Ausblick gibt sich der Konzern optimistisch. Die Leistung während der ersten neun Monate habe den bereits angekündigten Erwartungen entsprochen und dabei eine Wachstumsdynamik gezeigt, welche zunehmend vom internen Realwachstum angetrieben werde. Deshalb sei für das Gesamtjahr weiterhin mit einer zunehmenden Beschleunigung des volumengetriebenen organischen Wachstums und einer Verbesserung der EBIT-Marge bei konstanten Wechselkursen zu rechnen.
Mitte September hatte Nestlé-CFO James Singh den zuletzt gegebenen Ausblick für das Gesamtjahr 2009 bestätigt. Demnach wurde damals für dieses Jahr weiterhin eine Verbesserung der EBIT-Marge zu konstanten Währungen und ein höheres organisches Wachstum als nach dem ersten Halbjahr (+3,5%) erwartet. Zum höheren organischen Wachstum hatte Singh anlässlich der Halbjahreszahlen gesagt, dass rund 4% für 2009 ein “good guess” sein dürften.
Längerfristig gilt als Ziel das so genannte Nestlé-Modell. Dies sieht ein jährliches organisches Wachstum zwischen 5 und 6% sowie eine Verbesserung der EBIT-Marge (bei konstanten Wechselkursen) vor. Dieses Modell wurde zuletzt von Bulcke Ende September an einer Veranstaltung in Frankfurt bestätigt.
Weiter teilt Nestlé mit, dass das Aktienrückkaufprogramm 2009 “aufgrund der soliden operationellen Leistung” auf 7 von zuvor 4 Mrd CHF ausgedehnt werde. Dies ermögliche es, das aktuelle Aktienrückkaufprogramm über 25 Mrd CHF früher als ursprünglich geplant abzuschliessen.
Der Verwaltungsrat von Nestlé zeigt sich mit dem momentanen Kreditrating zufrieden. Dieses habe während der Finanzkrise den Zugang zu den Finanzmärkten “unter attraktiven Bedingungen erleichtert”. Die momentane Kreditqualität von Nestlé soll deshalb bis auf weiteres beibehalten werden.
cf/gab

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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