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Nobel Biocare Q3: Reingewinn gesteigert – Prognose weiterhin unmöglich (Zus)

Glattbrugg (awp) – Die Dentalimplantate-Herstellerin Nobel Biocare hat im dritten Quartal 2009 den Reingewinn dank Währungsgewinnen deutlich gesteigert und damit die Markterwartungen übertroffen. Der Umsatz lag allerdings leicht unter dem Vorjahr und den Erwartungen. Für den Rest des Jahres gibt sich das Management weiterhin verhalten und verzichtet auf Prognosen – sowohl für das Unternehmen als auch für den Dentalimplantate-Markt.
Nobel Biocare hat im dritten Quartal 2009 einen tieferen Umsatz von 125,3 (VJ 132,8) Mio EUR ausgewiesen. Der Betriebsgewinn (EBIT) inklusive Restrukturierungsaufwand stieg auf 26,2 (VJ 22,5) Mio EUR und der Reingewinn, ebenfalls inklusive Restrukturierungsaufwand, auf 33,6 (VJ 13,5) Mio EUR.
Das Nettofinanzergebnis lag bei 17,2 (-1,2) Mio EUR. Diese Steigerung sei insbesondere auf hohe Währungsgewinne zurückzuführen, sagte CEO Domenico Scala am Mittwoch an einer Telefonkonferenz.
In den ersten neuen Monaten sank der Umsatz auf 425,7 (456,6) Mio EUR.
NEUE PRODUKTE GUT AUFGENOMMEN – KEINE WEITEREN RESTRUKTURIERUNGSMASSNAHMEN
Bezüglich der neu lancierten Produkte wie dem Implantatsystem NobelActive oder dem Procera-Scanner sprach der CEO von einer “guten Akzeptanz” bei den Kunden. Die Markteinführung des neuen Scanners und der Software verlaufe nach Plan und werde ihr volles Potenzial entfalten, sobald das Gesamtangebot verfügbar sei. “Der Auftragseingang für den Scanner ist sehr gut”, sagte der CEO.
Zufrieden zeigt sich Scala auch mit den ergriffenen Restrukturierungsmassnahmen. “Wir profitieren jetzt von den Programmen, die wir im letzten Jahr initiiert haben”, sagte Scala. “Derzeit sind keine weiteren Massnahmen nötig.”
Im Q3 wurde die Belegschaft um weitere 80 Stellen reduziert, womit im Jahresverlauf insgesamt 312 Stellen abgebaut wurden. Der Stellenabbau sei mit Blick auf eine Verbesserung der operativen Effizienz und der Kostenstruktur erfolgt, hiess es.
STABILISIERUNG IN DEN MEISTEN MÄRKTEN – KEINE PROGNOSE
Auf der Länderebene sieht der CEO “in den meisten Märkten Anzeichen einer Stabilisierung”. Dabei hätten sich insbesondere die Märkte in Europa – mit Ausnahme von Spanien – gegenüber dem Vorjahr stabil gehalten oder sogar verbessert. Der Umsatz lag in der Region EMEA insgesamt aber mit 52,3 (55,1) Mio EUR unter dem Vorjahr.
In Nordamerika fiel der Umsatz auf 43,2 (46,7) Mio EUR. Die Geschäftsentwicklung habe sich im dritten Quartal zwar gegenüber dem Vorquartal verbessert, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirkten sich aber weiterhin negativ auf den amerikanischen Markt aus, mit der Konsequenz, dass die Patientenfrequenzen immer noch tief blieben und Behandlungen verschoben würden, hiess es.
In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz dagegen leicht auf 26,8 (26,1) Mio EUR. Im Markt Lateinamerika und Rest der Welt sank der Umsatz auf 3,0 (4,9) Mio EUR.
Eine Stabilisierung macht der CEO auch bei den Patienten-Volumen aus. Zwar hätten gewisse Märkte wie Spanien diesbezüglich immer noch Probleme, doch in anderen Ländern wie Frankreich, Italien oder Deutschland habe der Patientenfluss zugenommen.
Die Visibilität bleibe aber weiterhin gering, weshalb es verfrüht sei, von einer Markterholung zu sprechen, sagte der CEO. Folglich verzichtet Scala auch weiterhin auf Prognosen – sowohl für das Unternehmen als auch für den Dentalimplantate-Markt. Das Management schätzt, dass der Markt in den ersten neun Monaten 2009 um etwa 8% geschrumpft ist.
TITEL AUF HAUSSEKURS
Von Analysten-Seite wird das Resultat grösstenteils verhalten kommentiert. Insbesondere die Performance in Nordamerika habe enttäuscht, heisst es. Nichtsdestotrotz wird die Aktie am Markt in grossem Stil gekauft; Händler verweisen dabei mitunter auf Short-Covering.
Bis um 12.00 Uhr steigen die Titel in einem freundlichen Gesamtmarkt um 10,5% auf 31,90 CHF und notieren damit auf dem Tageshöchststand.
ch/cc

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