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Norsk Hydro rutscht im dritten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen

OSLO (awp international) – Der norwegische Aluminium-Produzent Norsk Hydro NOH1.FSE> ist im dritten Quartal überraschend noch tiefer in die Verlustzone gerutscht und sieht weiter kein Ende der Durststrecke. Die positiven Effekte durch die etwas gestiegenen Preise für Aluminium seien durch den schwachen Dollar zunichte gemacht worden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Oslo mit. Unter dem Strich verbuchte der Konzern einen Verlust von 1,2 Milliarden Kronen (144 Mio Euro). Im Vorquartal lag der Fehlbetrag knapp die Hälfte niedriger. Vor einem Jahr hatte Norsk Hydro einen Überschuss von 1,1 Milliarden Kronen erwirtschaftet. Für die ersten neuen Monate 2009 summiert sich der Verlust inzwischen auf 2,3 Milliarden Kronen. Die Aktien des Unternehmens verloren zum Handelsauftakt 2,2 Prozent.
Im vierten Quartal rechnet das Unternehmen nicht mit einer Besserung. “Wir beurteilen die Entwicklung der Nachfrage weiter vorsichtig”, sagte der Unternehmenschef Svein Richard Brandtzaeg. Der leichte Anstieg im dritten Quartal habe vor allem darauf basiert, dass bei vielen Kunden die Lager inzwischen leer seien. Eine nachhaltige Erholung sei für das Jahresende nicht zu erwarten. Grösste Sorge sei aber derzeit der schwache Dollar.
Brandtzaeg deutete an, dass der laufende Sparkurs angesichts anhaltend trüber Aussichten noch verschärft werden könnte. Das Unternehmen erwägt etwa nach eigenen Angaben, die Produktion in einigen wegen der Krise vorübergehend geschlossenen Werken ganz einzustellen.
Zugleich teilte Norsk Hydro mit, sein Automobilzuliefer-Geschäft an die Benteler-Gruppe aus Paderborn verkaufen zu wollen. Eine Vereinbarung sei am Montag unterzeichnet worden. Die Transaktion sei zwar Cash-neutral für Norsk Hydro, der Verkauf werde aber den Verlust im vierten Quartal um weitere 250 Millionen Kronen erhöhen./nl/ne/tw

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