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Novartis Q3: Pharma-Division treibt Wachstum – Prognosen 2009 erhöht (Zus)

Zürich (awp) – Der Novartis-Konzern hat im dritten Quartal 2009 den Wachstumskurs fortgesetzt. Insbesondere die Pharma-Division konnte ihre Verkäufe deutlich steigern und war überdurchschnittlich profitabel. Für das Ganzjahr 2009 hat das Management in der Folge die Umsatzziele etwas erhöht sowie ein Rekordergebnis in Aussicht gestellt. Ein zusätzlicher Ergebnisbeitrag kommt im vierten Quartal aus dem Verkauf der Schweinegrippe-Pandemie-Impfstoffe, wie der Pharma-Konzern am Donnerstag mitteilte.
Im Berichtsquartal stieg der Konzern-Nettoumsatz um 3% auf 11’086 Mio USD; in Lokalwährungen (LW) betrug der Anstieg 7%. Das operative Ergebnis wird mit +13% auf 2’634 Mio USD überproportional höher ausgewiesen, was auf das Wachstum sowie Margen- und Effizienzsteigerungen zurückzuführen ist. Entsprechend erhöhte sich die operative Marge um 2,1 Prozentpunkte auf 23,8%. Der Quartalsreingewinn stieg hingegen nur um 1% auf 2’122 Mio USD.
In den ersten neun Monaten verbuchte der Konzern Umsätze von 31’341 Mio USD, was dem Vorjahresniveau entspricht. In LW betrug der Anstieg hingegen 8%. Das operative Ergebnis nahm um 1% auf 7’345 Mio USD zu, die Marge erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 23,4%. Nach negativen Währungseffekten sowie Finanzierungs- und Sonderkosten sank der Reingewinn um 8% auf 6’131 Mio USD.
PHARMA-DIVISON ALS ZUGPFERD
Die Pharma-Division hat sich einmal mehr als Zugpferd erwiesen. So legte die Division sowohl im dritten Quartal als auch in den ersten neun Monaten mit Umsatzsteigerungen in LW um je 11% markant zu. Nach der Umrechnung in USD betrugen die Zuwachsraten noch 8% auf 7’217 Mio bzw. 4% auf 20’765 Mio. Die Betriebgewinnmargen verbesserten sich um überdurchschnittliche 4 Prozentpunkte auf 30,6% im Vergleich mit dem Vorjahresquartal oder um einen Prozentpunkt auf 31,2% im Neunmonatsvergleich.
Erfreulich ist, dass der Konzern mit jüngeren Produkten deutliche Umsatzzuwächse erzielen kann. So nahm der Umsatzanteil dieser Medikamente am Pharma-Absatz in den ersten neun Monaten von 9 auf 16% zu, und haben diese Produkte acht Prozentpunkte zum 11-prozentigen Umsatzwachstum in LW beigetragen. Im laufenden Jahr neu zugelassene Medikamente wie Afinitor und Ilaris sollen das Wachstum weiter voran treiben.
UNEINHEITLICHE PERFORMANCE DER ÜBRIGEN DIVISIONEN
Die Divisionen Sandoz, Consumer Health und Vaccines and Diagnostics haben in den ersten neun Monaten eine uneinheitliche Performance gezeigt. So ist der Generika-Bereich, Sandoz, weiter auf Wachstumskurs und legte beim Umsatz in LW um 4% zu, war aber um 4% weniger profitabel. Consumer Health legte umsatzmässig in LW um 3% zu, gab beim operativen Ergebnis jedoch um 6% nach.
Division Vaccines and Diagnostics hat unter zurückgehenden Pandemieimpfstoff-Lieferungen gegen die Vogelgrippe und geringeren Verkäufen von Impfstoffen gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis in Europa gelitten. In den USA herrschte bei den saisonalen Grippe-Impfstoffen zudem ein Preiskampf. Ensprechend sank der Neunmonatsumsatz um 13%. Dazu kamen noch Anlaufkosten für den Schweinegrippen-Pandemie-Impfstoff und für Tests mit dem Meningokokken-Meningitis-Impfstoff Menveo sowie a.o Positionen, so dass ein operativer Verlust von 211 Mio USD resultierte.
GUIDANCE ERHÖHT
Für das Ganzjahr und die Kompensation der durch Patentabläufe 2012 wegfallenden Umsätze gibt sich das Management optimistisch. Neu wird auf Konzernebene mit einem Nettoumsatzwachstum “im hohen einstelligen Prozentbereich” in Lokalwährungen – selbst unter Ausschluss der im vierten Quartal 2009 erwarteten Verkäufe von H1N1-Pandemiegrippe-Impfstoffen gerechnet. In der Division Pharmaceuticals wird neu eine Nettoumsatzsteigerung “im zweistelligen Prozentbereich” in Lokalwährungen erwartet.
Gleichzeitig hat Novartis die Verbesserungen des operativen Ergebnisses und des Reingewinnes auf Rekordwerte bestätigt. “Auch ohne den Beitrag der H1N1-Pandemiegrippe-Impfstoffe dürften das operative Ergebnis und der Reingewinn 2009 bei konstanten Wechselkursen Rekordwerte erreichen”, heisst es.
Aus dem Geschäft mit H1N1-Impfstoffen sollen im vierten Quartal bei guter Profitabilität Umsätze von 400-700 Mio USD zufliessen, höchstwahrscheinlich dürften Verkäufe in der Region von 600 Mio USD anfallen, wie an einer Telefonkonferenz präzisiert wurde.
An der Börse hat sich die Novartis-Aktie nach einem harzigen Start mehrheitlich in der Pluszone bewegt. Die Analysten sprechen denn auch von soliden Performance, teils habe der Konzern auch positiv überrascht. Um 15.45 Uhr notieren die Titel unverändert auf 52,45 CHF. Der SMI gibt derweil um 0,3% nach.
rt/cc

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