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NYSE Euronext-Aktie vom Handel ausgesetzt – Händler erwarten CME-Gegengebot

FRANKFURT (awp international) – Die Aktien der NYSE Euronext sind am Dienstag in Paris vom Handel und in New York vom vorbörslichen Handel ausgesetzt worden. Am Markt mehren sich nun vor allem die Gerüchte, dass die Fusionsverhandlungen zwischen Deutscher Börse und NYSE Euronext torpediert werden können. Ein mögliches Gegengebot des Derivatebörsen-Giganten CME für die transatlantische Börse könnte der Grund dafür sein. “Gestern gab es schon erste Spekulationen über ein feindliches Gegenangebot für die NYSE”, sagte ein Händler.
Angeblich würde die CME Group, möglicherweise gemeinsam mit der transatlantischen Börse Nasdaq OMX für die NYSE Euronext bieten wollen. Die CME lehnte einen Kommentar dazu ab. Am Markt wird ein solches Gebot für “gut denkbar” gehalten. Die Aktie der Deutschen Börse reagierte entsprechend und sackte nach dem Aussetzen der NYSE-Aktie um drei Prozent ab an das Ende des deutschen Leitindex.
Zurzeit tagt in Frankfurt der Aufsichtsrat der Deutschen Börse und in den USA der Verwaltungsrat, um über das geplante Fusionsvorhaben der beiden Börsen zum dann weltgrössten Börsenbetreiber zu beraten und abzustimmen. Noch an diesem Nachmittag wird die Bekanntgabe der Entscheidung erwartet.
Das Gerüst für die entstehende weltgrösste Börse ist seit vergangener Woche bekannt: Den Plänen zufolge gibt es ein 60:40-Zusammengehen, wobei die nach Börsenwert gewichtigere Deutsche Börse AG das Heft in der Hand hätte. Die wichtigsten Posten im Management sind dem Vernehmen nach verteilt. Die Deutsche Börse soll demnach 10 der 17 Posten im gemeinsamen Verwaltungsrat bekommen./ck/das/wiz

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