OECD-Bericht: Mehr Klima-Geld aus Industriestaaten für arme Länder
(Keystone-SDA) Die Industrieländer haben Fortschritte gemacht beim Ziel, ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz und Anpassung an die Erderhitzung in ärmeren Ländern zu mobilisieren.
Nach Schätzungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beliefen sich die öffentlichen und privaten Mittel im Jahr 2017 auf 71,2 Milliarden Dollar. Das sei ein Anstieg um 21 Prozent gegenüber den 58,6 Milliarden Dollar des Vorjahres, heisst es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht.
Klimaschutz und die Anpassungen an den Temperaturanstieg kosten Geld, das viele Staaten nicht haben. Schon länger gibt es daher die Zusage, dass die Industriestaaten ab 2020 bis 2025 pro Jahr insgesamt 100 Milliarden Dollar “mobilisieren” – dazu zählen Steuergelder, aber auch private Mittel, etwa Investitionen von Unternehmen.
Nach Angaben von OECD-Generalsekretär Angel Gurría zeichnet es sich ab, dass der Aufwärtstrend weitergeht. “Das Ziel, bis 2020 100 Milliarden US-Dollar an jährlicher Klimafinanzierung zu erzielen, ist noch erreichbar”, erklärte er. Dafür müssten aber dringend die Anstrengungen erhöht werden, um öffentliche Mittel zur Verfügung zu stellen und private Gelder aufzutreiben.
20 Prozent kommen aus privaten Quellen
Die öffentlichen Mittel zur internationalen Klimafinanzierung bezifferte die OECD für 2017 auf 54,5 Milliarden Dollar, hinzu kamen 2,1 Milliarden Dollar an öffentlich geförderten Exportkrediten. Daneben standen private Mittel in Höhe von 14,5 Milliarden Dollar.
Der Bericht wurde kurz vor dem UN-Klimagipfel in New York am 23. September veröffentlicht. UN-Generalsekretär Antonio Guterres will dort von den Staaten “mehr Ehrgeiz” einfordern, um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu beschleunigen. Die Vereinbarung von 2015 sieht vor, den Anstieg der globalen Temperatur bei weniger als zwei Grad und möglichst sogar bei nur 1,5 Grad zu stoppen. Vergleichsmassstab ist die Zeit vor der Industrialisierung.